Auf der weltweiten Partnerkonferenz stellte Microsoft wenige Produktneuheiten vor, dafür aber einen grundlegenden Umbau des Partnerprogramms.
Die weltweite Partnerkonferenz von Microsoft, die erstmals unter dem Namen »Inspire« firmierte, fand dieses Jahr in Washington D.C. statt. Im eiskalten Verizon Center hielt Microsoft-Chef Satya Nadella vor über 17.000 Teilnehmen aus 140 Ländern – ein neuer Rekord – seine »Vision Keynote«. Auf der Produktseite war die größte Neuheit Microsoft 365. In diesem Lizenzbündel sind Office 365, Windows 10, Enterprise Mobility und Security vereint. Das Paket richtet sich ausschließlich an Geschäftskunden und ist in Microsoft 365 Enterprise und Microsoft 365 Business unterteilt. Ersteres richtet sich an Unternehmen mit mehr als 300 Mitarbeitern, letzteres an KMUs. Das Business-Paket soll für 20 Dollar pro Arbeitsplatz und Monat angeboten werden und damit einen Preisvorteil gegenüber den einzelnen Produkten bieten. Nadella betonte die neue Herangehensweise: Statt einzelner Produkte würden künftig umfassende Lösungen für den Arbeitsplatz der Zukunft in der Cloud angeboten.
Microsoft Dynamics 365 wird weiterhin als eigenständiges Produkt vertrieben, dürfte aber mittelfristig ebenfalls Bestandteil von Microsoft 365 werden. Nadella kündigte in diesem Zusammenhang »Microsoft Relationship Sales« und »Dynamics 365 for Talent« an. Ersteres arbeitet mit der Microsoft-Tochter Linkedin zusammen, um Vertriebsaktivitäten besser und einfacher steuern zu können. Dynamics 365 for Talent greift ebenfalls auf Linkedin zurück, um HR-Abteilungen etwa anhand von Qualifikationsprofilen das Recruiting zu erleichtern.
Speziell für ISVs bietet Microsoft »ISV Cloud Embed« an, das einige vorkonfigurierte Komponenten enthält: Dynamics 365 Embedded, Microsoft Flow Embedded, PowerApps Embedded und Power BI Embedded. Das soll es ISVs ermöglichen, Geschäftsanwendungen flexibler entwickeln und modifizieren zu können.
Die letzte Ankündigung: Azure Stack ist ab sofort erhältlich und bietet Geschäftskunden die Möglichkeit, Dienste der Cloud-Plattform im eigenen Rechenzentrum einzusetzen. Server mit der vorinstallierten Azure-Software sollen zunächst etwa von Dell, HPE und Lenovo verkauft werden.