Client-Betriebssystem: Windows 7

Interview: Windows 7 im Praxistest bei Unternehmen

22. Oktober 2009, 15:55 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Rapp: Das kann ich definitiv bestätigen! Wir haben auch unsere ältere Notebook-Hardware getestet, die unter Vista nicht zufriedenstellend lief und sind positiv überrascht. Windows 7 verbraucht weniger Ressourcen an RAM, Festplatten-Platz und CPU-Leistung, wobei letztere normalerweise sowieso keinen Flaschenhals im Bürobetrieb darstellt. Wir haben auf Maschinen mit 512 MB RAM mit Windows 7 im Ruhezustand noch 200 MB freien Speicher gemessen. Unter Vista wäre dies unvorstellbar. Was man als Anwender am meisten spürt, ist die gleichbleibende Performance auch bei vielen geöffneten Fenstern und Anwendungen. Natürlich muss dabei der Arbeitsspeicher auf gleichzeitig arbeitende Anwendungen ausgelegt sein – aber das gilt für jedes Betriebssystem. Auch der Boot- und Anmeldevorgang läuft deutlich schneller als früher. Was den Energieverbrauch angeht, so kann man bei Windows 7 den Verbrauch wesentlich granularer an die individuellen Anforderungen anpassen. Demnächst werden wir dies in unserem eigenen Messlabor unter realistischen Bedingungen im Unternehmenseinsatz messen. Was man jedoch jetzt schon sagen kann ist, dass es sehr viele neue und zentral verwaltbare Einstellungen zum Energieverbrauch gibt. Notebookbenutzer spüren sofort eine Verbesserung der Akkulaufzeit allein durch das neue Dim-Feature für die Monitore. Gerade für Unternehmen verspricht Windows 7, vieles leichter zu machen. Wie beurteilen Sie die neuen Funktionen wie Bitlocker, neue Taskleiste, Direct Access und Co? Rapp: Einige der neuen Technologien wie Direct Access und Branch Cache setzen den Einsatz von Windows Server 2008 R2 voraus. Hierbei handelt es sich durchaus um komplexe Infrastrukturlösungen, die in punkto Funktionalität einen echten Mehrwert für Unternehmen liefern können. Allerdings müssen diese noch in der Großkundenpraxis erprobt werden. Generell wurden die Funktionen von Windows 7 von allen Beteiligten durchweg positiv wahrgenommen. Man spürt, dass Microsoft hier sehr fokussiert die Kritikpunkte und Verbesserungsvorschläge bei Vista abgearbeitet hat. Bessere Treiberunterstützung

Laut Jochen Rapp bestätigten sich beim Test von Windows 7 Aussagen von Microsoft, das neue Betriebssystem gehe schonender mit Ressourcen um als sein Vorgänger (Hier der Ressourcen-Monitor von Windows 7).
Laut Jochen Rapp bestätigten sich beim Test von Windows 7 Aussagen von Microsoft, das neue Betriebssystem gehe schonender mit Ressourcen um als sein Vorgänger (Hier der Ressourcen-Monitor von Windows 7).

Auch für ältere Notebooks und PCs tauglich

Microsoft verspricht weniger Ressourcenhunger und Energieverbrauch. Können Sie das bestätigen?

Nachdem gerade Vista anfangs viele Probleme mit Treibern hatte: Wie beurteilt die IT-Abteilung die Hard- und Software-Kompatibilität von Windows 7?

Was sagen sie Unternehmen, die nach dem Motto »das ging doch bisher auch« weiterhin mit XP arbeiten wollen?

Rapp: Windows XP ist trotz seiner Popularität in die Jahre gekommen und erfüllt viele neue Businessanforderungen an einen modernen Arbeitsplatz nicht mehr. Hier gilt es letzten Endes für die Kunden, ihre eigenen Ansprüche zu definieren und abzuschätzen, was sie tatsächlich brauchen und was nicht.

Für welche Bereiche lohnt es sich besonders, zu Windows 7 migrieren, oder sollte Windows 7 gleich generell ausgerollt werden?

Rapp: Wie immer bei neuen Systemen profitieren mobile Benutzer besonders schnell von den Vorteilen. Im Sinne einer standardisierten Verwaltung empfehlen wir jedoch, alle Bereiche eines Unternehmens umzustellen, denn der Parallelbetrieb mehrerer Plattformen ist auf Dauer kostspieliger als die Umstellung.

Läßt sich ein ROI abschätzen und welche Argumente können CIOs helfen, den Umstieg zu begründen?

Rapp: Wir nutzen jetzt seit wenigen Monaten die RC-Version produktiv. ROI-Rechnungen lassen sich zwar anstellen, sind zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht wirklich aussagekräftig. Vor allen Dingen für XP-Kunden trifft aber das Argument der deutlich einfacheren Bereitstellung und Verwaltung der Systeme zu.

Wir haben sehr gute Erfahrungen auch bei unseren Vista-Kunden gemacht. Windows 7 verbessert diese Verwaltbarkeit nochmals durch neue Details im Bereich der Deployment-Services. Wenn Kunden auch die Produktivitätsvorteile ihrer Anwender in eine Kalkulation mit einbeziehen, dann fallen die oben genannten Anwendervorteile natürlich auch positiv ins Gewicht.


  1. Interview: Windows 7 im Praxistest bei Unternehmen
  2. Interview: Windows 7 im Praxistest bei Unternehmen (Fortsetzung)
  3. Rapp:</strong> Das kann ich definitiv bestätigen! Wir haben auch unsere ältere Notebook-Hardware getestet, die unter Vista nicht zufriedenstellend lief und sind positiv überrascht. Windows 7 verbraucht weniger Ressourcen an RAM, Festplatten-Platz und CPU-Leistung, wobei letztere normalerweise sowieso keinen Flaschenhals im Bürobetrieb darstellt. Wir haben auf Maschinen mit 512 MB RAM mit Windows 7 im Ruhezustand noch 200 MB freien Speicher gemessen. Unter Vista wäre dies unvorstellbar.</p> <p>Was man als Anwender am meisten spürt, ist die gleichbleibende Performance auch bei vielen geöffneten Fenstern und Anwendungen. Natürlich muss dabei der Arbeitsspeicher auf gleichzeitig arbeitende Anwendungen ausgelegt sein – aber das gilt für jedes Betriebssystem. Auch der Boot- und Anmeldevorgang läuft deutlich schneller als früher.</p> <p><img src="fileadmin/images/2009/10/RTEmagicC_Windows_7_Ressourcenmonitor_02.jpg.jpg" title="Laut Jochen Rapp bestätigten sich beim Test von Windows 7 Aussagen von Microsoft, das neue Betriebssystem gehe schonender mit Ressourcen um als sein Vorgänger (Hier der Ressourcen-Monitor von Windows 7)." /></p> <p>Was den Energieverbrauch angeht, so kann man bei Windows 7 den Verbrauch wesentlich granularer an die individuellen Anforderungen anpassen. Demnächst werden wir dies in unserem eigenen Messlabor unter realistischen Bedingungen im Unternehmenseinsatz messen. Was man jedoch jetzt schon sagen kann ist, dass es sehr viele neue und zentral verwaltbare Einstellungen zum Energieverbrauch gibt. Notebookbenutzer spüren sofort eine Verbesserung der Akkulaufzeit allein durch das neue Dim-Feature für die Monitore.</p> <p><cite>Gerade für Unternehmen verspricht Windows 7, vieles leichter zu machen. Wie beurteilen Sie die neuen Funktionen wie Bitlocker, neue Taskleiste, Direct Access und Co? </cite></p> <p><strong>Rapp:</strong> Einige der neuen Technologien wie Direct Access und Branch Cache setzen den Einsatz von Windows Server 2008 R2 voraus. Hierbei handelt es sich durchaus um komplexe Infrastrukturlösungen, die in punkto Funktionalität einen echten Mehrwert für Unternehmen liefern können. Allerdings müssen diese noch in der Großkundenpraxis erprobt werden.</p> <p>Generell wurden die Funktionen von Windows 7 von allen Beteiligten durchweg positiv wahrgenommen. Man spürt, dass Microsoft hier sehr fokussiert die Kritikpunkte und Verbesserungsvorschläge bei Vista abgearbeitet hat.</p> <p><strong>Bessere Treiberunterstützung

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