IPs: Mehr 6 für die Welt
Am gestrigen Mittwoch wurde mit dem weltweiten IPv6-Tag ein erster groß angelegter Real-Life-Test des neuen IP-Adressraumes gestartet. Der Deutsche IPv6-Rat wertet die Aktion als vollen Erfolg und ist sich sicher: Deutschland ist bereit für mehr 6.

Es gibt den Welttag des Schneemanns, den Welttag des Stottern und auch einen – warum also nicht auch einmal einen Welttag für ein neues Internet starten? Mit dieser Intention fand am gestrigen 8. Juni der weltweite IPv6-Tag statt, an dem sich alles rund um den neuen Adressraum für das Internet drehte. In den meisten Ländern wurde der Tag, wie auch in Deutschland, gleich dazu genutzt, einen groß angelegten Testlauf für IPv6 durchzuführen. Mit vollem Erfolg, wie der Deutsche IPv6-Rat resümiert.
Zahlreiche Unternehmen haben sich aufgrund des weltweiten Datums sogar noch kurzfristig entschieden, ihre Webseiten nach dem IPv6-Protokoll zugänglich zu machen, meist parallel zu ihrer alten IPv4-Version. So waren laut der Internetseite des Projektes letztlich über 30 deutsche Unternehmen und Institutionen zum Welt-IPv6-Tag schon über den neuen Standard erreichbar. Auch am zentralen deutschen Internetknotenpunkt DE-CIX in Frankfurt am Main war ein deutlich erhöhter Anteil an IPv6-Traffic zu messen, rund doppelt so viel wie bisher an Wochentagen. Die Nutzer haben von alledem nicht viel mitbekommen, was ebenfalls als gutes Zeichen zu werten ist: Der Test verlief in weiten Teilen völlig problemlos.
»Gemessen am gesamten Internet-Datenverkehr hat IPv6 noch immer einen vergleichsweise geringen Anteil. Aber der Erfolg des heutigen Tests wird auch die überzeugen, die bisher noch am reibungslosen Zusammenspiel von Software, Routern und Netzwerken - auch im kombinierten Betrieb des alten und neuen Internetprotokolls – zweifelten«, fasste Prof. Christoph Meinel, der Vorsitzende des Deutschen IPv6-Rates und Direktor des Potsdamer Hasso-Plattner-Instituts, den Tag zusammen. Es habe sich gezeigt, dass man sich nicht nur im Labor, sondern auch in der alltäglichen Praxis auf die Stabilität des IPv6-Datenverkehrs verlassen könne. Gleichzeitig mahnte er jedoch auch die deutsche Industrie, sich diesem Thema nun mit voller Aufmerksamkeit zu widmen und die Umstellung nicht länger vor sich her zu schieben. Was sonst droht, malt ein nettes Video von Cisco aus: