Microsofts Billig-Windows

»Kostenloses« Windows 8.1 mit Bing

26. Mai 2014, 14:00 Uhr | Lars Bube
Im Paket mit Bing bekommen OEM-Partner nun billigeren Zugang zu Windows 8.1. (Bild: Microsoft)

Anders als von einigen Medien berichtet, ist das nur für OEM-Partner verfügbare neue Windows 8.1 mit Bing nicht wirklich kostenlos.

Bereits seit Monaten schwelen die Gerüchte, dass Microsoft an einer kostenlosen Version von Windows 8.1 für seine OEM-Partner arbeitet, um Konkurrenten wie insbesondere Google mit seinen kostenlosen Angeboten Android und Chrome im Niedrigpreissegment den Kampf anzusagen. Jetzt hat das Unternehmen die Katze aus dem Sack gelassen und »Windows 8.1 mit Bing« offiziell vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine lediglich für OEM-Hardware-Partner als vorinstallierbares Betriebssystem verfügbare volle Version von Windows 8.1, bei der Bing als Suchmaschine auf allen Systemebenen fest integriert ist. Zwar kann Bing nachträglich problemlos gegen andere Suchmaschinen ausgetauscht werden, allerdings müssen sich die Partner dazu verpflichten, das Spezial-Windows auf ihren Geräten in diesem Originalzustand auszuliefern.

Doch auch wenn das System damit in vielerlei Hinsicht genau den Spekulationen entspricht, so muss ein von vielen Medien verbreiteter Punkt doch korrigiert werden: Kostenlos ist das System auch für die Hardwarepartner nur in den wenigsten Fällen. Ähnlich wie schon seit einigen Wochen bei Windows Phone 8.1, verzichtet Microsoft lediglich bei x86-Geräten unter neun Zoll Bildschirmgröße komplett auf die Lizenzgebühr. Eine Geräteklasse, in der Windows aufgrund seines Ressourcenhungers und der noch immer etwas holprigen Touch-Bedienung sowieso kaum eine Rolle spielt.

Bei größeren Geräten erhalten die OEM-Partner hingegen lediglich einen Rabatt gegenüber dem Preis für normale OEM-Vorabinstallationen von Windows 8.1. Dieser Preisnachlass ist allerdings durchaus lohnenswert, wie einige Partner gegenüber CRN bestätigen, ohne jedoch genaue Zahlen zu nennen. Schon auf der Computex Anfang Juni wollen mehrere Hersteller entsprechende Einsteiger-Geräte mit dem Billig-Windows im unteren Preissegment präsentieren.

Neben der Förderung von Bing und den damit verbundenen Werbeeinnahmen versucht Microsoft die wegfallenden Einnahmen für das Betriebssystem noch auf eine zweite Weise zu kompensieren. »Einige der Geräte, insbesondere Tablets, werden ein Jahresabo für Office 365 enthalten«, erklärt Microsofts Marketing-Chef für Windows, Brandon LeBlanc. Andere Geräte sollen die Käufer zumindest mit einem kostenlosen Test-Abo auf Microsofts Cloud-Office aufmerksam machen und dem Hersteller und seinen Partnern so neue Kundenkreise für das Angebot erschließen.


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