Interaktive Lern-Software nimmt langsam, aber sicher einen festen Platz im Alltag von Kindern und Erwachsenen ein. Besonders gefragt sind Sprachlernprogramme. Laut einer GfK-Studie steigt der Umsatz hier im laufenden Jahr um 16 Prozent auf 49 Millionen Euro.
Interaktive Software hat sich als neue Form des Lernens bei vielen Kindern und Erwachsenen durchgesetzt. Für die Software-Branche ein Grund zur Freude: Nach Angaben des Branchenverbands Bitkom wird der Umsatz bei Lernsoftware im laufenden Jahr in Deutschland um voraussichtlich 16 Prozent auf rund 49 Millionen Euro zulegen. Am stärksten gefragt sind demnach Sprachlernprogramme mit einem Marktanteil von 37 Prozent. Grundlage der Prognose ist eine Studie des Marktforschungsinstituts GfK im Auftrag des Bitkom. Dabei wurden die Ausgaben von Endverbrauchern erfasst. Ebenfalls beliebt sind allgemeine Lernprogramme für Kinder mit einem Anteil von 25 Prozent sowie naturwissenschaftliche Themen und Computertrainings mit je acht Prozent. »Setzt sich die positive Entwicklung fort, erzielt der Markt einen nachhaltigen Durchbruch «, sagte Bitkom-Präsident Professor August-Wilhelm Scheer. Computergestütztes Lernen müsse insbesondere in der institutionellen Bildung einen weitaus höheren Stellenwert bekommen.
Gefordert sind dabei aus Sicht des Bitkom besonders die Schulen. »Die multimedialen Anwendungen erfüllen theoretisches Wissen durch Bilder, Töne und Filme mit Leben«, so Scheer. Der Verbandschef kritisiert allerdings, dass Lern-Software im Schulunterricht aber häufig noch nicht angekommen sei. So setzen laut einer Umfrage der EU-Kommission nur sechs Prozent der deutschen Lehrer den Computer regelmäßig im Unterricht ein. Ein Grund dafür ist die schlechte Ausstattung der Schulen mit Computern und Software.
Nachholbedarf hat Deutschland auch bei der Hardware-Ausstattung: Hierzulande teilen sich rechnerisch elf Schülerinnen und Schüler einen Computer, in Großbritannien und den Niederlanden sind es nur fünf. »Die Schulträger müssen stärker in neue Medien investieren«, forderte Scheer. Schließlich müssten die Schüler später in der Berufsausbildung oder an der Hochschule souverän mit digitalen Lernangeboten umgehen können.
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