»Lexbizz« für den Handel kommt

Lexware vor Einstieg in den ERP-Markt

16. Mai 2018, 12:02 Uhr | Martin Fryba

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

»Wir wollen Masse machen«

Seit 2016 entwickelt Haufe gemeinsam mit dem ERP-Hersteller Acumatica aus Seattle eine Lösung für den deutschen Markt (CRN berichtete). Nun steht »Lexbizz« kurz vor der Einführung. Am 1. Juli folgt der Launch, das Feedback der früh in die Entwicklung eingebundenen rund 30 Lexware- Partner sei »sehr gut«, so Coriand. Viel Werberummel zum Start in den ERP-Markt wolle man trotzdem erst einmal nicht machen, sagt er im Gespräch mit CRN. Das ist wohl auch richtig so, denn ERP ist schließlich ein beratungsintensives Geschäft, eine Entscheidung für die Einführung einer Lösung trifft man nicht unbedingt aufgrund gut gemachter Werbung. Letzteres beherrscht Lexware ohne Zweifel. Coriand spricht von der »Marketing-Maschinerie Lexware, die Lead generiert, die wir an Partner weiterreichen«. Er sagt aber auch klar: »ERP ist ein Partnerbusiness«.

Die Freiburger wollen mit Lexbizz gemeinsam mit ihrem Channel die vielen Unternehmen hierzulande als Kunden gewinnen, die bislang noch kein EPR-System im Einsatz haben oder aber auf-grund ihrer Größe aus kaufmännischer Business-Software herauswachsen. Zielgruppe sind daher alle Unternehmen bis 100 Mitarbeiter oder 50 User. Lexbizz ist zunächst für Kunden aus dem Handel zugeschnitten, in einem zweiten Schritt werde man dann eine Version für die Dienstleistungsbranche herausbringen. Die Software setzt auf Azure aus der Deutschland-Cloud von Microsoft auf, Preise nennt Coriand noch nicht, nur so viel: Der Monatspreis werde deutlich günstiger sein als Angebote der Wettbewerber. »Wir wollen Masse machen«, sagt der Vertriebsleiter.

Viel Anpassungsbedarf, wie sie auch bei ERP-Branchenlösungen immer anfallen, ist bei Lexbizz nicht vorgesehen. Es soll Schnittstellen für Zusatzprodukte geben, ansonsten verdienen Lexbizz-Partner an den monatlichen Zahlungen und können über Zusatzleistungen wie Einrichtung, Datenmigration von Fremdprodukten, Formularprogrammierungen und Schulungen weitere Einnahmen generieren.

30 Mitarbeiter bei der Haufe-Gruppe sind an der Entwicklung von Lexbizz beteiligt, Partner-manager für den Vertrieb hat Coriand auch schon eingestellt, erste Zertifizierungstools sind gelauncht, Videos und Webinare aufgesetzt. Viele bewährte Elemente des bestehenden Lexware-Partnerprogramms werden wohl auch für den Lexbizz-Channel gelten. Noch stehen aber alle Details – wie beispielsweise eine jährliche Partnergebühr – nicht fest.

Insgesamt hat die Haufe-Gruppe einen zweistelligen Millionen-Betrag in das neue Produkt investiert. Der Einstieg in das neue ERP-Segment mit Hilfe des erst 2008 geründeten US-Partners Acumatica, ein Pure Cloud-Player im ERP-Markt, sorgt bei den Freiburgern offenbar für Aufbruchsstimmung. Das Lexbizz-Team zeige »Startup-Charakter im eigenen Unternehmen«, beteuert Coriand im CRN-Gespräch. Keine schlechte Voraussetzung also für ein Traditionsunternehmen, dessen Wurzeln bis 1989 zurückreichen.


  1. Lexware vor Einstieg in den ERP-Markt
  2. »Wir wollen Masse machen«

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Haufe-Lexware

Matchmaker+