Apple hat seinem virtuellen Musikstudio Logic mit der Version 9 ein Update spendiert, das insbesondere bei Gitarristen für einen regelrechten Kreativ-Rausch sorgen dürfte.
Logic 9 ist ein komplettes virtuelles Musikstudio, das professionelle Musikproduktion auf höchstem Niveau erlaubt. Die Zielgruppe reicht dabei vom Profi-Musiker bis zum ambitionierten Hobby-Mucker, der mit der leicht abgespeckten Logic Express-Version zu einem fairen Preis bestens bedient wird. Das Update auf die Version 9 bringt vor allem für Gitarristen zahlreiche neue Features, die zu endlosen Sessions im virtuellen Studio verführen.
Mit den neuen Plug-Ins Amp Designer und Pedalboard finden Gitarristen unbegrenzte Möglichkeiten für digitales Recording und Sounddesign. Amp Designer bildet 25 Vintage- und moderne Verstärker-Topteile bis ins kleinste Detail mit den jeweils passenden Bedienelementen nach. Dazu 25 gepaarte Lautsprecherboxen, die den Klang und das Feeling einer Gitarre, die über einen echten Röhrenverstärker gespielt wird, emulieren. Gitarristen können ihr inviduelles Rig basteln, indem sie verschiedene Verstärker mit Boxen, Reverbs und EQs zueinander passend kombinieren. Zudem stehen drei verschiedenen Mikrophontypen zur Verfügung, die im dreidimensionalen Raum verteilt werden können, um den idealen Gitarrenklang einzufangen. Pedalboard bietet eine Auswahl an 30 Stompbox-Gitarrenpedalen, die in jegliche Anordnung gebracht werden können, um eine riesige Vielfalt an abgefahrenen, Sound-Effekten zu erzeugen, darunter Overdrive, Distortion, Fuzz, Delay, Chorus, Flange, Phaser, Tremolo, Treble Boost, Wah und viele mehr.
Flexible Tempoanpassung für Audiomaterial
Während die Gitarristen-Fraktion mit Amp Designer und dem auch visuell sehr ansprechend gestalteten Pedalboard auf ihre Kosten kommen, kommt mit Flex Time bei Logic 9 eine Werkzeugsammlung hinzu, die es Musikern ermöglicht, das Timing und das Tempo von aufgenommenem Audiomaterial, darunter auch Stimmen und Instrumente, schnell und einfach zu manipulieren und dadurch saubere Aufnahmen zu erreichen. Dank der Benutzung von Flex Tool können individuelle Beats in einer Wellenform unkompliziert mit nur einem Mausklick verschoben werden - lästiges Schneiden und Editieren ist dazu nicht notwendig. Audio Quantize kann sofort durch Selektion eines einzelnen Menüpunkts das Timing einer gesamten Performance anpassen oder ausbessern, indem es Noten und Beats an einem musikalischen Gitter ausrichtet.
Varispeed bietet die Möglichkeit eine komplette Mehrspur-Produktion zunächst zu verlangsamen und dann wieder zu beschleunigen, um die Aufnahme schwieriger Parts zu vereinfachen. Flex Time bietet zudem die Möglichkeit aufgenommene Tracks zwischen verschiedenen Logic Projekten hin- und herzubewegen und aufeinander anzupassen, selbst wenn die Spuren in unterschiedlichen Tempi aufgenommen wurden. Die Ausführung sämtlicher Flex Time-Veränderungen erfolgt nicht-destruktiv und in Echtzeit, sogar wenn die höchstmöglichen Qualitätseinstellungen gewählt wurden.
Virtuelle Begleitband
In MainStage 2 können Musiker darüber hinaus auf alle Instrumente und Effekte aus Logic Studio zurückgreifen und ihren Mac in ein ultimatives Rig für Live-Auftritte verwandeln. Das neue Playback Plug-In liefert Musikern eine Band, von der sie sich begleiten lassen können. Vorab aufgenommene Audiospuren darunter Drums, Soundeffekte und anderes Begleitmaterial, können während der Live-Performance abgerufen werden. Das neue Loopback Plug-In ermöglicht es Musikern auf Basis der eigenen Performances aufzunehmen, zu »schichten« und dazu zu jammen. Auf diese Art und Weise kann ein einziger Musiker beispielsweise zunächst einen Rhythmus zugrunde legen und dann selbst darüber Solo spielen. Der EVK für die Vollversion von Logic Studio liegt bei rund 500 Euro. Die Express-Version, die ebenfalls alle neuen Features beinhaltet und nur einige absolute Highend-Merkmale wie Digidesign-TDM-Unterstützung ausspart ist für rund 200 Euro erhältlich.