Wozu eine gerechtere Gesellschaft?

Marx in neuer Größe

11. Januar 2018, 10:41 Uhr | Martin Fryba
Ein großes Geschenk für den großen Sohn der Stadt: Der chinesische Bildhauer Wu Weishan wird die Statue von Karl Marx (hier ein Holzentwurf) zu dessen 200.Geburtstag für Trier erschaffen
© dpa

Karl Marx ist relevanter denn je. Doch nicht in Trier, sondern in New York sollte der Philosoph auferstehen, und zwar monumental vor der Wall Street.

Den Reichskanzler Bismarck halten manchen für einen Kriegstreiber, den greisen Paul von Hindenburg für Hitlers Steigbügelhalter und Jean-Claude Juncker? Na ja, ist schon ein großer Europäer, dieser umtriebige Chef der EU-Kommission, der aus seinem Luxemburg eine Steueroase für Amazon & Co machte. 18 Ehrenbürger führt die Stadt Trier in ihrer Liste, diese drei Promis gehören dazu. Nicht aber der bekannteste Sohn der Moselstadt: Karl Marx.

Stockkonservative Kleriker und die zehn Jahre nach der Bankenpleite immer noch den freien Markt predigenden FDP-ler würden diesen Kapitalistenfresser auch heute noch höchstens einen Platz an der Ehrentafel des Teufels gönnen – im Demagogen-Stüberl, gleich hinter dem Utopisten-Eck. Doch was müssen diese gott- und geldgefälligen Zeitgenossen bald mit ansehen?

Der im Londoner Exil gestorbene Philosoph feiert am 5.Mai 2018 eine kolossale Auferstehung: Eine sechs Meter hohe Statue wird anlässlich seines 200. Geburtstags in seiner Heimatstadt Trier aufgestellt. Es ist ein Geschenk aus China – woher auch sonst?!


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