Microsoft will das Engagement für sein Online-Videoportal Soapbox merklich zurückfahren. Der Betrieb des einst als »Youtube-Killer« gestarteten Dienstes wird schlichtweg zu teuer.
Mit großem Trara hatte Microsoft 2006 seinen Online-Video-Dienst Soapbox als potenziellen »Youtube-Killer« im Rahmen des MSN-Video-Angebots gestartet. Jetzt steht der Service offenbar selbst kurz vor dem finanziellen Exitus.
MSN Video soll trotz der Sparmaßnahmen bei Soapbox ein wichtiger Pfeiler von Microsofts Onlinestrategie bleiben.
Wie ein Microsoft Vizepräsident Erik Jorgensen in einem Interview mit Cnet mitteilte, soll das Engagement für den Dienst in den nächsten Monaten deutlich zurückgefahren werden. Der Dienst sei gerade in den aktuellen wirtschaftlich schwierigen Zeiten in der aktuellen Form nicht mehr finanzierbar. Dennoch solle Soapbox nicht komplett eingestellt werden und auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag zu Microsoft Videostrategie liefern.
Wie weit die Sparmaßnahmen allerdings genau gingen, müsse erst noch geklärt werden. So ist auch nicht sicher, ob der Dienst in Zukunft weiterhin kostenlos angeboten werden kann. Stattdessen könnte man sich etwa verstärkt auf Blogger und ähnliche Einzelgruppen konzentrieren, denen die Seite als zentraler Speicher für selbst erstellte Videobeiträge angeboten werden kann.
»Wir haben noch nicht entschieden, ob wir den Support der Seite einfach, wie gehabt, fortsetzen können, oder ob das zu teuer und zu weit von unserem Fokus entfernt ist«, so Jorgensen. Laut Microsoft verzeichnet MSN Video jeden Monat rund 35 Millionen User, die zusammen 250 Millionen Videostreams konsumieren.