Parallel zum Start von Office 365 Deutschland wurde auch das Cloud Control Center im Berliner Stadtteil Mitte eröffnet, das das Treuhänder-Konstrukt mit T-Systems erst möglich macht. Der Datentreuhänder, also T-Systems, kontrolliert und überwacht den Zugang. Ein Zugriff auf Kundendaten ist nur über das deutsche Rechtssystem möglich ist. Microsoft selbst hat keine Möglichkeit, an die Daten zu gelangen, weder physisch noch logisch, verantwortet aber die Service Level Agreements (SLA). Sämtliche Daten sind zudem verschlüsselt, und Microsoft hat auch keinen Schlüsselzugriff. Unklar bleibt, wer haftet, wenn doch einmal etwas passiert, der Treuhänder oder derjenige, dem die ganze Infrastruktur gehört.
Das Cloud Control Center darf man sich nicht wie ein Rechenzentrum vorstellen. Es erinnert vielmehr an ein Großraumbüro. Ein zweites Control Center steht in Magdeburg, sodass im Falle eines Ausfalls das jeweils andere übernehmen kann. Zugangsberechtigt sind nur biometrisch erfasste T-Systems-Mitarbeiter mit einer speziellen Zugangskarte.
Ohne Anforderung oder Genehmigung des Kunden hat Microsoft also keinen Datenzugriff. Wenn eine Reparatur oder Wartungsarbeiten an einem Cluster innerhalb der Deutschland-Cloud erforderlich sind, dann greift das Vier-Augen-Prinzip und Microsoft erhält einen indirekten Zugang. Ein T-Systems-Mitarbeiter im Cloud Control Center prüft, welche Arbeiten der Techniker remote durchführen will und welche Rechte er dafür benötigt. Dann erhält er einen zeitlich limitierten Zugang, wobei der T-Systems-Mitarbeiter während des Wartungsvorgangs alle Befehle überwacht, die er ausführt. Sobald der Auftrag abgeschlossen ist, erlischt die Freigabe für Microsoft und muss beim nächsten Supportauftrag erneut angefordert werden.