Microsoft setzt auf Clouds, Voice und Device-Management
Microsoft-Geschäftsführer Thomas Schröder gab einen Ausblick auf das neue Geschäftsjahr, das bei dem Softwarehersteller im Juli beginnt. Außer mit Clouds will das Unternehmen vor allem bei Voice und Video sowie beim Management von Geräten wachsen.

Cloud Computing mag das IT-Thema Nummer eins sein. Thomas Schröder, seit Dezember bei Microsoft in Deutschland Geschäftsführer und Verantwortlicher für den Geschäftsbereich Großkunden und Partner, erwartet mit Cloud Services im Geschäftsjahr 2012, das am 1. Juli 2011 beginnt, jedoch keine spektakulären Umsätze. »Bei Enterprise Agreements sind die ersten zwölf Monate der Nutzung von Cloud Services kostenlos«, erläutert der Manager seine Einschätzung. Enterprise Agreements werden oft für drei Jahre abgeschlossen. Mehr erwartet er von Cloud-Zusatzleistungen, die in Projekten zur Virtualisierung und zum Systemmanagement in Rechenzentren erbracht werden. Die Bedenken wegen mangelnder Sicherheit und Kontrolle der Daten, die in Deutschland Public-Cloud-Lösungen bremsen, hält er für übertrieben und unbegründet. Der Manager hofft, dass künftig Verträge, die mit den neuesten EU-Regelungen konform sind, für Abhilfe sorgen werden.
Laut einer aktuellen Umfrage der Marktforschungsfirma IDC beschäftigen sich rund 85 Prozent der deutschen Unternehmen mit Cloud Computing. 26 Prozent der Befragten nutzen bereits Private-Cloud-Lösungen und 15 Prozent planen dies, Public-Cloud-Services beziehen 15 Prozent und 20 Prozent haben dies vor. Sicherheit ist der Umfrage zufolge zugleich Hemm- und Antriebsfaktor. Cloud Services haben Schröder zufolge bei den Kunden zu spezifischeren Diskussionen über die Ausstattung der Arbeitsplätze geführt. »Wir müssen den Unternehmen maßgeschneiderte Pakete aus Public- und Private-Cloud-Lösungen bieten, mit denen sie von Vorteilen wie Skalierbarkeit, schneller Einsatzbereitschaft und niedrigeren Kosten profitieren«, meint der Geschäftsführer.
Große Ziele hat er im Bereich Voice und Video: »Hier wollen wir Marktführer werden.« Der Hersteller bietet in diesem Segment eine breite Produktpalette von Instant Messaging über Video-Konferenzen bis zu Unified Communications. Neben den Lizenzen sollen auch Services Geld bringen.
Beträchtliche Umsatzerwartungen hegt Schröder außerdem im Hinblick auf das Management der vielen Geräte, die immer mehr Mitarbeiter immer zahlreicher aus ihrer privaten Sphäre an den Arbeitsplatz mitbringen. Die Consumerization der IT habe durch soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter neue Dimensionen erreicht.
Insgesamt will Microsoft auch 2012 zweistellig wachsen. Da das Unternehmen 95 Prozent des Umsatzes indirekt erzielt, sollten sich die Partner für die nächsten zwölf Monate auf die verkündeten Wachstumsfelder einstellen. Etwa die Hälfte des Geschäfts macht Microsoft in Deutschland mit zirka 300 Großkunden, has heißt Unternehmen mit mindestens 1.000 PCs. Die Angebote werden zusammen mit Partnern auf unterschiedliche Branchen zugeschnitten: namentlich Finanzdienstleister, Einzelhändler, Fertiger, Logistik- und Telekommunikationsfirmen.