Microsoft spendiert Chiptuning für Xbox 360
Während Nintendo bereits den Nachfolger seiner Spielkonsole Wii angekündigt hat, sieht Microsoft derzeit offenbar noch keine Notwendigkeit, sich mit einer neuen Xbox zu beeilen. Dafür soll die aktuelle Generation mit neuen Komponenten noch einmal etwas auffrisiert werden.

Auf der Spielemesse E3 hat Nintendo vergangene Woche seine Wii U angekündigt, mit der die nächste Generation an Spielkonsolen Einzug halten soll. Anfang nächsten Jahres soll sie im Handel erhältlich sein, die größte Neuerung ist - wie bei der ersten Wii auch schon - ein neuer Controller, der das Spielerlebnis dank eigenem Display revolutionieren soll. Diese Ankündigung erhöht jetzt den Druck auf die Konkurrenz von Microsoft und Sony, sich ebenfalls wieder neues einfallen zu lassen. Diese geben sich bisher allerdings gelassen. Zwar entwickeln beide bereits an Nachfolgeversionen ihrer aktuellen Spielkonsolen, aber Einzelheiten dazu, geschweige denn einen festen Veröffentlichungstermin, will bisher noch keiner nennen.
Gerade Microsoft hat dazu auch gar keinen großen Grund. Nachdem man den mit der ersten Wii eingeläuteten Trend der Bewegungssensitiven-Steuerungssysteme zunächst kräftig verschlafen hatte, konnte man inzwischen mit dem 3D-Kamerasystem Kinect eine eigene Spielsteuerung vorlegen, das auch an bereits vorhandene Xboxen angeschlossen werden kann und das der Konkurrenz in vielen Disziplinen klar den Schneid abkauft. Der größte Vorteil gegenüber der Konkurrenz liegt allerdings darin, dass der Nutzer zum spielen erst gar keinen Controller mehr in die Hand nehmen muss.
Dennoch will auch Microsoft sich nicht ausschließlich auf Kinect-Nachrüstsätze beschränken. Wie jetzt bekannt wurde, plant das Unternehmen die aktuelle Xbox 360 noch einmal kräftig zu überarbeiten. Ganz dem Trend im CPU-Markt folgend soll die neue Generation der Xbox 360 einen Prozessor bekommen, der auch bereits die Grafikeinheit (GPU) enthält. Gefertigt wird er im 45-Nanometer-Vrefahren. Damit wird die Xbox gleichzeitig etwas leistungsstärker und sparsamer im Stromverbrauch. Durch geringere Abwärme sollte sie außerdem auch leiser werden als der Vorgänger, der nicht umsonst in Gamer-Kreisen gerne als »Microsofts singender Brotkasten« tituliert wird.