Für Thomas Hillek, Partner in der Unternehmensberatung IBM Global Business Services, zeigen die Ergebnisse der IBM CFO-Studie 2010 vor allem eines deutlich: Auch im Mittelstand müssen die Finanzchefs zunehmend strategisch denken und handeln - ein nahezu unmögliche Aufgabe ohne ein stringentes Informationsmanagement.
Nach den Erfahrungen aus der Wirtschaftskrise hat sich bei mittelständischen Finanzmanagern ein Umdenken eingestellt. Während bisher der Fokus mehr auf transaktionalem Wissen in der Buchhaltung und im Controlling lag, werden heute die Finanzchefs immer stärker in die Unternehmensstrategie eingebunden.
Ein Trend, der auch durch unsere CFO-Studie 2010 belegt wird, für die IBM weltweit mehr als 1.900 CFOs und Finanzmanager in 81 Ländern und 35 Branchen befragt hat – rund ein Viertel kommen aus dem Mittelstand. Die Ergebnisse zeigen, dass weltweit etwa 60 Prozent der mittelständischen CFOs ihre Finanzplanung und -analyse verbessern wollen. Angestrebt sind von drei Viertel der CFOs auch Lösungen für eine schnellere Entscheidungsfindung, zudem will man mit der IT die Kosten senken. Um diese Ziele zu erreichen, ist es meiner Meinung nach unumgänglich, dass sich die Finanzchefs ein durchgängiges Informationsmanagement zulegen.
Unsere Studie hat auch ergeben, dass seit 2005 der Wunsch nach unternehmensweiter Datenintegration und einem fundierten Risikomanagement enorm gewachsen ist. Jedoch fehlt es den Unternehmen meist noch an einer ausgereiften Datenanalyse: Fast 40 Prozent werten ihre Finanzdaten weitgehend manuell aus und mehr als 35 Prozent haben keine unternehmensübergreifende Reporting-Plattform. Zudem investieren die Finanzabteilungen fast die Hälfte ihrer Zeit in die reine Verarbeitung von Transaktionen – Zeit für strategische Beratung bleibt da kaum.