Internetradios erfreuen sich steigender Beliebtheit. Wichtigster Treiber für die Nutzung sind mobile Geräte, bereits jeder vierte Abruf von Webradio erfolgt heute über Smartphones oder Tablets.
2012 erfolgt nur jeder sechste Webradioabruf über ein mobiles Gerät. Insgesamt gibt es laut dem BLM-Webradiomonitor 2013 insgesamt 2.851 Internetradioangebote in Deutschland. Die Studie wurde im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien – BLM von Goldmedia durchgeführt.
Die Studie verzeichnet eine hohe Fluktuation der Radiosender. So gibt es im Vergleich zum letzten Jahr 2013 zwar rund 550 neue Angebote , mehr als 700 Webradios wurden in der gleichen Zeit eingestellt, zu 97 Prozent waren das Online Only-Anbieter. Gegenüber dem Webradiomonitor 2012 gab es bei den Angeboten insgesamt einen leichten Rückgang von fünf Prozent.
In Bezug auf die Programmstruktur liegt der Musikanteil bei Online Only-Programmenmit 82 Prozent wesentlich höher als bei Online-Programmen der UKW/DAB-Marken. Dafür bieten diese Programme einen höheren Anteil an Nachrichten und redaktionellen Beiträgen sowie ebenso mehr Werbung. Inzwischen stellt auch jedes fünfte Webradio Video-Inhalte zum Abruf auf der eigenen Homepage bereit, mehr als 80 Prozent davon sind eigenproduziert. Dabei handelt es sich überwiegend um sendebegleitende Inhalte wie kulturelle Beiträge, Interviews oder Nachrichten.
Die Hälfte aller Webradios hat mittlerweile eine mobile App oder eine mobil-optimierte Website. UKW/DAB-Radioanbieter haben hier die Nase vorn: Bereits 81 Prozent von ihnen ermöglichen ihren Hörern die Webradionutzung über mobil-optimierte Verbreitungswege. Bis 2015 soll sich die mobile Nutzung zugunsten der App weiter verschieben. Während der Anteil der Zugriffe über Aggregatoren-Apps zurückgeht, wird sich der Anteil über andere mobile Empfangsmöglichkeiten vergrößern, so die Prognose.
Die Zahl der Musik-on-Demand-Streaming-Dienste in Deutschland wächst stetig. 2013 gab es insgesamt 69 Audio-Dienste. Jeder zweite Webradiosender schätzt Musik-on-Demand-Streaming-Dienste zur eigenen Musikrecherche und als Bereicherung des allgemeinen Online-Angebots. Über die Hälfte der Anbieter befürchtet allerdings auch, dass sich diese Dienste negativ auf die Nutzung des»klassischen« Webradios auswirken könnten.