Cross-Plattform-Entwicklung

.NET wird Open Source

18. November 2014, 9:12 Uhr | Daniel Dubsky
Die Zeiten ändern sich: Der frühere Microsoft-Chef Steve Ballmer stand zwar auf »Developer! Developer! Developer!«, verglich Open Source aber auch schon mal mit einem Krebsgeschwür. Mittlerweile setzt Microsoft jedoch häufiger auf Open Source. (Foto: CRN)

Microsoft hat seine Software-Plattform .NET unter Open-Source-Lizenz gestellt und eine neue, kostenlose Version seiner Entwicklungsumgebung Visual Studio veröffentlicht.

Um die plattformübergreifende Entwicklung auf Basis von .NET voranzutreiben, hat Microsoft den Quellcode des kompletten Server-Stacks sowie der Erweiterungen für Mac und Linux offen gelegt. Für ein Denken in technologischen Silos sei in der heutigen Welt kein Platz mehr, sagte Peter Jaeger von der deutschen Microsoft-Geschäftsleitung. »Mit unserem Konzept der Universal Apps haben wir bereits Plattformgrenzen gesprengt: Entwickler können so eine App für alle Windows-Geräte programmieren. Diesen Weg gehen wir konsequent weiter und ermöglichen jetzt echte plattformübergreifende Entwicklung.«

Als Entwicklertool sieht Microsoft natürlich das eigene Visual Studio prädestiniert, das man mit einer neuen kostenlosen Version auch solchen Entwicklern näher bringen will, die mit Microsoft bisher nicht so viel am Hut hatten. Mit Visual Studio Community 2013 lassen sich verschiedene Anwendungstypen plattformübergreifend entwickeln und nicht wie in den Express Editionen nur ein bestimmter Anwendungstyp (Web, Desktop oder App). Zudem ist die Community Edition offen und kann mit Erweiterungen von Drittanbietern ausgebaut werden.

»Mit Visual Studio und .NET stellen wir Entwicklern eine Komplettlösung zur Verfügung, mit der sie Anwendungen für viele unterschiedliche Geräte und Plattformen erstellen und verwalten«, fasste S. Somasegar, Corporate Vice President der Developer Division bei Microsoft, auf der Online-Entwicklerkonferenz »Connect();« zusammen.

Damit geht Microsoft den zuletzt eingeschlagenen Weg weiter, seine Lösungen für andere Plattformen bereitzustellen beziehungsweise andere Lösungen in die eigenen Plattformen zu integrieren. Das mag natürlich aktuellen Marktentwicklungen geschuldet sein, ist aber dennoch ein bemerkenswerter Wandel für ein Unternehmen, dessen damaliger Chef Steve Ballmer vor 13 Jahren noch Linux und Open Source mit einem Krebsgeschwür verglichen hatte.


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