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Oracles Absage an Open Source

Open Solaris Board löst sich auf

Nachdem Oracle die Open Source Politik der übernommenen Sun offenbar nicht fortsetzen will, hat sich jetzt das Government Board von Open Solaris aufgelöst. Die Weiterentwicklung des Codes für das offene Betriebssystem wird damit künftig hauptsächlich vom Projekt Illumos betrieben.

Autor:Lars Bube • 24.8.2010 • ca. 1:10 Min

Das Verhältnis zwischen Oracle und der Open Solaris Community ist zerrüttet.

Bereits Mitte Juli hatte das Open Solaris Government Board (OGB), das bisher als Schnittstelle zwischen Sun und der Community agierte, den neuen Sun-Eigner Oracle aufgefordert, seine zukünftigen Pläne für das Betriebssystem bekannt zu geben. Da Oracle das Board jedoch seit der Übernahme ignorierte und ihm auch keinen neuen Kontaktmann im Unternehmen zur Verfügung stellte, hat sich das Gremium jetzt kurzerhand selbst aufgelöst:

»Nachdem Oracle die Bitten des Boards ignoriert hat, eine Kontaktperson zu benennen, die künftig gemeinsam mit dem Board an der Entwicklung von Open Solaris und der Community arbeitet, und

Nachdem Oracle am 13. August eine Email an seine Mitarbeiter geschickt hat, in der man die Entscheidung dargelegt hat, die Entwicklungspartnerschaft zwischen Oracle und der Open Solaris Community einseitig aufzukündigen, und

Nachdem das OGB und seine Aufgabe der Förderung der Entwicklungspartnerschaft zwischen der Community und Sun / Oracle ohne die weitere Unterstützung und Teilnahme Oracles an der offenen Entwicklung von Open Solaris überflüssig wird, und

Nachdem Oracle dem Wunsch und der Begeisterung für eine weitere offene Entwicklung des Open Solaris Codes (und damit dieser Community) eine Absage erteilt hat,

Wird hiermit einstimmig beschlossen, das das gesamte Open Solaris Government Board zurücktritt. Hierbei sei angemerkt, dass nach der Open Solaris Charter (Section 1.1 und Constitution 1.3.5) damit die Pflicht an Oracle übergeht, ein neues OGB zu ernennen.«, so das OGB in seiner Entscheidung.

Auf Seiten der freien Entwickler-Community wird Open Solaris jetzt vom Projekt Illumos weiter betreut. Problematisch hierbei ist allerdings, dass – anders als der Name vermuten ließe – einige Teile des Solaris-Codes nicht Open Source sind und somit neu geschrieben werden müssen.