Datenbanksoftware

Oracle will an MySQL festhalten

1. Oktober 2009, 10:11 Uhr | Bernd Reder
Stein des Anstoßes: die Open-Source-Datenbank MySQL.

Die Open-Source-Datenbank MySQL will Oracle behalten. Die Europäische Union hat gefordert, das Unternehmen müsse dieses Produkt abgeben, das im Zuge der Übernahme von Sun Microsystems ins Haus kam.

Wie berichtet (siehe EU-Kommission verzögert Übernahme von Sun durch Oracle), prüft die Europäische Kommission derzeit, ob sich durch die Übernahme von Sun durch Oracle eine Markt beherrschende Stellung des Unternehmens im Bereich Datenbanken ergibt.

Oracle könnte diese Bedenken relativ einfach zerstreuen, indem die Firma die Datenbank MySQL abgibt. Die Software ist die führende Open-Source-Lösung in diesem Bereich. Sie wurde durch den Kauf von Sun Microsystems quasi mit übernommen.

Allerdings sträubt sich Oracle gegen diese Lösung. In einem Papier, dessen Inhalt an die Öffentlichkeit gelangte, argumentiert Oracle, daß MySQL vor allem bei kleineren und mittelständischen Firmen im Einsatz ist. Diese Klientel käme nicht als Käufer »großer« Datenbank-Systeme wie Oracle 11g in Frage. Ergo: Von einer ungesunden Dominanz von Oracle auf dem Datenbankmarkt könne nicht die Rede sein.

MySQL konkurriert laut Oracle vielmehr mit Produkten von Microsoft, speziell SQL Server. Die Europäische Wettbewerbskommission hat sich zu dieser Argumentation des Datenbank-Herstellers noch nicht geäußert. Die EU hat Oracle einen Fragenkatalog übermittelt. Von den Antworten der Firma will es die Kommission abhängig machen, ob sie der Übernahme von Sun zustimmt.


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG

Matchmaker+