IT-Firmen

Oracle will in Europa 1000 Jobs streichen

3. Juli 2009, 9:35 Uhr | Bernd Reder

Oracle, nach Microsoft zweitgrößter Softwarehersteller der Welt, will in Europa an die 1000 Stellen streichen. Im Gegensatz zu den USA seien in Europa keine Anzeichen für ein Ende der Wirtschaftskrise zu erkennen, so die Begründung der Firma.

Wie das Wall Street Journal unter Berufung auf Informationen der französischen Gewerkschaft CDFT berichtet, will Oracle in Europa zwischen 850 und 1000 Stellen abbauen. Gut 250 Jobs sollen in Frankreich gestrichen werden, an die 15 Prozent der gesamten Belegschaft von Oracle in diesem Land.

Informationen darüber, ob auch Positionen in Deutschland betroffen sind, lagen der CDFT nicht vor. In Europa hat Oracle rund 17.000 Beschäftigte. Insgesamt sind für den Softwarekonzern rund 86.000 Arbeiter und Angestellte tätig.

Die Begründung für die Sparmaßnahmen: Die Umsatzentwicklung in Europa entspreche nicht den Erwartungen. Während der Konzern in Nordamerika eine Stabilisierung des Geschäfts beobachtet haben will, sei das in Europa nicht der Fall.

Umsatz sank im vierten Quartal

Im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2009, das am 31. Mai endete, wies Oracle einen Umsatz von 5,9 Milliarden Dollar aus, rund 5 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Gewinn sank um 7 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar.

Speziell das Neugeschäft mit Softwarelizenzen blieb im Q4 mit einem Minus 13 Prozent (2,7 Milliarden Dollar) hinter den Erwartungen zurück. Dagegen stiegen um die Einnahmen aus dem Produktsupport um 8 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar. Das gesamte Geschäftsjahr schloss Oracle mit einem Umsatz von 23,3 Milliarden Dollar (+4 Prozent) und einem Nettogewinn von 5,6 Milliarden (+1 Prozent) ab.

Bislang verzichtete Oracle auf Entlassungen in großem Stil – im Gegensatz zu Konkurrenten wie Microsoft, IBM und Adobe. Jeder dieser Konzerne baut derzeit mehrere 1000 Jobs ab.


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