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Big Data

»Ziel ist ein stärkerer Westen«

Autor:Lars Bube • 23.1.2019 • ca. 0:50 Min

Der Palantir-Chef zeigte zugleich grundsätzlich Verständnis für diejenigen, denen der Einsatz von Datenanalyse Sorgen mache. »Ich verstehe, warum Menschen Angst vor einem Missbrauch von Software durch Regierungen und Unternehmen haben - und es sind berechtigte Ängste.« Palantir achte aber den Datenschutz. Zudem gehe es dem Start-up nicht nur ums Geschäft: »Natürlich werden wir bezahlt - und gut bezahlt. Aber unser vorrangiges Ziel ist ein stärkerer Westen.«

Karp, der seinerzeit Philosophie in Frankfurt bei Jürgen Habermas studiert hatte, betonte, Europa dürfe im Wettstreit mit den USA und China bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz seine Werte nicht aufgeben. »Niemand, den ich in Europa kenne, will in einer Welt ohne Privatsphäre leben.« Die Devise im Westen und insbesondere in Europa müsse sein: »Ein Maximum an Privatsphäre - und wir gewinnen trotzdem.« Der Westen müsse gerade im Verteidigungsbereich Technologien entwickeln, die effizient seien, aber bürgerliche Freiheiten schützten. Dabei sollte Deutschland eine Führungsrolle bei Technologie spielen.

Karp, der im Springer-Aufsichtsrat sitzt, ging zugleich auf Distanz zu Unternehmen wie Facebook. »Die verbraucherorientierten Internet-Firmen haben nicht erklärt, wie sie der Gesellschaft helfen«, während sie zugleich demografische Blasen bildeten, in denen Leute nur mit denjenigen zu tun hätten, die genauso denken, wie sie selbst.