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Ökosystem ist erforderlich

Platform as a Service setzt sich durch

PaaS steht bislang zwar im Schatten von SaaS und IaaS, wird aber laut Gartner nachhaltig wachsen.

Autor:Werner Fritsch • 10.12.2012 • ca. 1:40 Min

Bild: Fotolia, Gina Sanders
Inhalt
  1. Platform as a Service setzt sich durch
  2. Schlüsselrolle für PaaS

Das amerikanische Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Gartner schätzt, dass der weltweite Umsatz im Cloud-Segment Platform as a Service (PaaS) in diesem Jahr 1,2 Milliarden Dollar erreichen wird. 2011 belief sich diese Summe noch auf 900 Millionen Dollar, 2013 soll sie 1,5 und im Jahr 2015 sogar 2,9 Milliarden Dollar ausmachen.

Die Analysten unterscheiden bei PaaS, der Middleware für die Cloud-Welt, die Subsegmente Application Platform as a Service (aPaaS), Integration Platform as a Service (iPaaS), Database Platform as a Service (dPaaS), Business Process Management Platform as Service (bPaaS). Auch andere Middleware lässt sich als Service über das Internet realisieren, zum Beispiel Messaging. Anwenderunternehmen können solche Dienste von Cloud-Anbietern per Subskription nutzen oder Infrastruktursoftware kaufen und im eigenen Rechenzentrum eine private Cloud aufbauen (Private PaaS).

Nach Meinung von Fabrizio Biscotti, Research Director bei Gartner, ist PaaS im Vergleich zu den Cloud-Segmenten Infrastructure as a Service (IaaS) und Software as a Service (SaaS) deutlich weniger entwickelt. Deshalb werde der Wettstreit der Hersteller und Produkte bei PaaS umso intensiver. Hier tummeln sich etablierte Middleware-Anbieter ebenso wie einige andere große Hersteller, die sich in diesen Markt bewegen, und sehr viele kleine Anbieter, die sich ganz auf das Thema PaaS konzentrieren und ihr Stück vom Kuchen wollen.

Die Auguren schätzen den Anteil von aPaaS am Gesamt-PaaS-Markt derzeit auf 34,4 Prozent, den von Cloud Application Life Cycle Management Services auf 12,0 Prozent. Die Ausgaben für bPaaS machen 11,6 Prozent aus und die für iPaaS 11,4 Prozent. Über 70 Prozent der PaaS-Funktionalität beziehen sich auf das, was Gartner als Appplication Infrastructure and Middleware (AIM) bezeichnet. Die traditionellen großen AIM-Anbieter wären damit eigentlich für PaaS prädestiniert, doch bislang haben etwa IBM und Microsoft erst sehr kleine Anteile des PaaS-Markts errungen. Das dürfte den Wettbewerb in den kommenden Jahren anheizen.

Yefim Natis, Distinguished Analyst bei Gartner, sieht bei PaaS für Independent Software Vendors (ISVs) und IT-Abteilungen einen Anreiz darin, mit geringem Kapitaleinsatz neue Software-Lösungen schaffen zu können, ohne sich um die zugrundeliegende Infrastruktur kümmern zu müssen. Außerdem könnten kleine und mittlere Unternehmen auf diese Weise moderne Technologien nutzen, die sonst jenseits ihrer finanziellen Möglichkeiten wären. Nicht zuletzt werde die zunehmende Beliebtheit von SaaS auch die Einführung von PaaS vorantreiben, weil damit Cloud-Applikationen in den Anwenderunternehmen leichter angepasst, erweitert und integriert werden können.