Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin hat HP mit der Bereitstellung eines Private-Cloud-Systems beauftragt. Alle an das Berliner Landesnetz angeschlossenen Dienststellen sollen die Lösung nutzen.
HP wird im Rechenzentrum des ITDZ Berlin ein skalierbares Cloud System einrichten. Vor der Auftragserteilung hatte sich HP in einem mehrstufigen, europaweit veröffentlichten Vergabeverfahren durchgesetzt. Zu den vertraglich vereinbarten Leistungen gehören neben der Lieferung des Systems auch Beratungs-, Implementierungs- und Support-Dienstleistungen. Die Lösung besteht aus vorkonfigurierten HP-Servern und HP-3PAR-Storage-Systemen sowie aus Netzwerk-Technik von HP Networking. Die Verwaltung erfolgt über die Cloud-Management-Software HP Cloud Service Automation; für die Virtualisierung von Servern und Speichern sorgt Software von VMWare. Die Implementierung der Systeme sowie die Support-Aufgaben leistet HP, den eigentlichen Betrieb übernimmt dann das ITDZ Berlin, eine Anstalt des öffentlichen Rechts.
Mit der Private Cloud will das ITDZ Berlin die Bereitstellung bestehender Dienste automatisieren. Das soll schneller und günstiger funktionieren als bisher. Parallel will man eine sehr hohe Prozess-Stabilität erreichen. Das Sicherheits-Niveau soll den strengen Datenschutzrichtlinien des öffentlichen Dienstes entsprechen. Zudem sollen über die Private Cloud neue Infrastructure-as-a-Service-Dienste für Server und Speicher bereitgestellt werden sowie weitere Plattform-Services. Diese sollen wiederum als Grundlage für neue Software-Services dienen.
Über das Self-Service-Portal bestellte Infrastruktur-Ressourcen werden je nach Bedarf zugeteilt und - sobald sie nicht mehr benötigt werden - wieder in den Pool der Cloud zurückgegeben. Dadurch soll sich die Auslastung von Server-, Speicher- und Netzwerkhardware verbessern, zudem will man flexibler werden. Die zwei Rechenzentren des ITDZ Berlin sollen gleichmäßiger ausgelastet werden. Bisher ist man immer wieder kurzzeitigen Lastspitzen ausgesetzt - etwa montags oder vor der Ferienzeit, wenn besonders viele Bürger Behördengänge erledigen und die IT-Services der angeschlossenen Dienststellen mehr Ressourcen brauchen als üblich. Diesen Zusatzbedarf sollen künftig die Services des Cloud System Enterprise decken.
Das ITDZ Berlin will die neue Lösung aber nicht nur nutzen, um bestehende Strukturen und Dienste zu verbessern - die Private Cloud soll auch zur hochsicheren Infrastruktur für ganz neue Services werden. Deshalb haben die Berliner IT-Spezialisten gemeinsam mit HP ein Konzept erarbeitet, wie sich die Private Cloud und die in ihr gespeicherten, privaten Daten der Berliner Bürger besonders gut schützen lassen.
Die Bereitstellung von Services aus der Private Cloud erfolgt über ein eigenes, vom Internet unabhängiges Glasfasernetz, das 1.000 Kilometer lange Berliner Landesnetz.