Time war - ähnlich wie seinerzeit die Washington Post - hart vom Rückgang der Print-Werbeeinnahmen getroffen worden. Meredith hatte die Time-Mediengruppe erst im Januar für gut 1,8 Milliarden Dollar gekauft. Nun will man sich aber von mehreren bekannten Titeln trennen, um in den kommenden zwei Jahren die Kosten um bis zu 500 Millionen Dollar zu senken. Zum Verkauf stehen auch »Fortune«, »Money« und »Sports Illustrated«.
US-Medienberichten zufolge gingen die Preisvorstellungen von Meredith aber mit denen potenzieller Käufer bisher stark auseinander. Der Konzern holte sich mit dem Kauf der Time Inc. unter anderem auch das Magazin »People« ins Haus und will sich stärker auf Titel für Frauen konzentrieren. Die Übernahme der Time-Gruppe durch Meredith hatte für Debatten gesorgt, weil sie zum Teil mit Geld der untrakonservativen Milliardärs-Brüder Charles und David Koch finanziert worden war. Der künftige Time-Besitzer Benioff steht auf der anderen Seite des politischen Spektrums.
Das 1923 gestartete Time-Magazin zählte über Jahrzehnte zu den bekanntesten und einflussreichsten US-Publikationen. Die Wahl zur »Person des Jahres« etwa fand stets auch international viel Beachtung. In den vergangenen Jahren versuchte Time angesichts sinkender Auflagen und Print-Werbeerlöse, stärker online Fuß zu fassen, unter anderem mit Videos.
Die Benioffs bezahlen den kompletten Kaufpreis in Dollar und nicht etwa in Aktien oder anderen Wertpapieren, hieß es. Meredith will mit dem Erlös Schulden abbauen. Das Vermögen von Marc Benioff (53) wird vom Finanzdienst Bloomberg auf rund 6,5 Milliarden Dollar geschätzt - und besteht größtenteils aus Salesforce-Anteilen. Das Ehepaar hatte bereits unter anderem zwei Mal je 100 Millionen Dollar für zwei Kinderkrankenhäuser in San Francisco und dem benachbarten Oakland gespendet, die jetzt den Namen Benioff Children's Hospital tragen.