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Umsatzverdopplung bei usedSoft

»Seriöse Lieferbeziehungen sind das A und O«

12. Februar 2015, 13:59 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Cloud-Software mit NSA-Anschluss

CRN: Machen Behörden- und Unternehmenskunden die von XP auf Windows 7 oder 8 umsteigen wollen aktuell noch immer einen merklichen Anteil der gebrauchten Softwarekäufe aus?

Schneider: Der Handel mit PC-Betriebssystemen war nie unser Schwerpunkt. Das Gros unserer Umsätze machen wir mit den aktuell auch sehr gefragten Office- und Server-Produkten.

CRN: Hat Microsoft dem Gebrauchtsoftwarehandel mit dem Wechsel zu Office 365 einen Gefallen getan, da viele Kunden lieber weiterhin die klassischen Box-Pakete nutzen wollen?

Schneider: Auf jeden Fall. Die Kunden sind ja nicht blöd. Die können rechnen. Und sie erkennen, dass SaaS- und Cloud-Modelle erhebliche Sicherheitsrisiken bergen. Wenn ich bei Office 365 vertrauliche Daten verarbeite, kann ich sie gleich per Email an die NSA schicken.

CRN: Mit Windows 10 verschenkt Microsoft erstmals ein Betriebssystem (zumindest im ersten Jahr) und wird auch hier wahrscheinlich eines nichtmehr allzu fernen Tages ein Mietmodell einführen. Könnte das langfristig das Ende des Marktes für gebrauchte Software bedeuten?

Schneider: Nein, auf keinen Fall! Die Unternehmen sind durch die NSA-Affäre sensibler für Fragen der Sicherheit geworden. Das Risiko, meine sensiblen Daten auf den Servern US-amerikanischer Unternehmen zu verarbeiten, ist einfach viel zu groß. Zudem glaube ich auch nicht, dass sich das Mietmodell langfristig für die Hersteller rechnet. Insbesondere sind mit der Vermietung erhebliche rechtliche Risiken verbunden. Bei Fehlern beispielsweise muss ein Vermieter einer Software weit umfassender haften als ein Verkäufer. (siehe auch die Antwort auf Frage 5.)