Unwetter über Deutschland

Smartphone-App warnt vor Gewitter

26. Juli 2013, 10:45 Uhr | Elke von Rekowski
Eine App warnt Outdoor-Fans jetzt auch unterwegs vor Gewitter (Foto: UBIMET).

Heftige Gewitter ziehen derzeit über viele Teile Deutschlands. Damit steigt auch die Gefahr, vom Blitz getroffen zu werden. Eine App soll jetzt dabei helfen das Schlimmste zu verhindern.

800 Menschen sind laut dem Verband Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik (VDE) pro Jahr in Deutschland direkt durch Blitze betroffen: Davon verletzen sich 130 schwer, drei bis sieben Menschen sterben im Schnitt. »An einem aktiven Gewittertag treffen in Deutschland über 100.000 Blitze die Erde. Gewitter sind eine der letzten Naturgewalten, die wir nicht im Griff haben«, sagt Thomas Raphael, Blitzschutzexperte beim VDE. Umso wichtiger sei das richtige Verhalten bei Gewitter. Sobald der erste Donner gehört wird, muss Schutz gesucht werden. »Bei weniger als zehn Sekunden zwischen Blitz und Donner herrscht Lebensgefahr«, warnt der VDE-Experte. Doch gerade bei Outdoor-Aktivitäten nehmen noch immer zu viele Bürger ein Gewitter auf die leichte Schulter.

Damit Verbraucher bereits vor einem Gewitter gewarnt sind, hat der Deutsche Unwetterradar nun eine App herausgebracht. Sie liefert punktgenaue Warnungen direkt vom Meteorologen aufs Smartphone und soll so dabei helfen Schäden zu verhindern. Die UWR App bietet übersichtliche Karten mit aktuellen und postleitzahlgenauen Unwetterwarnungen. Die Warnstufen reichen von Gelb über Orange und Rot für markantes Wetter und Unwetter bis hin zur höchsten Warnstufe Violett für starkes Unwetter. Über eine Registrierung gelangen die Unwetterwarnungen vom Meteorologen für einen festgelegten Ort direkt aufs Smartphone. Für weitere Informationen kann jeder Anwender Unwettermeldungen anderer Benutzer lesen oder eigene Wetterbeobachtungen via Bild-Upload teilen.

Sobald ein Gewitter aufzieht, sollte bei übrigens Outdoor-Aktivitäten frühzeitig überlegt werden, wo Schutz vorhanden ist. Beim ersten Donnern müssen alle Aktivitäten abgebrochen und sofort Schutz gesucht werden, rät der VDE. Schutz bieten beispielsweise Gebäude mit Blitzschutzsystem oder Autos. Auch wer sich in der Nähe von Metallmasten, unter Freileitungen oder unter einem überhängenden Dach eines Gebäudes aufhält, ist gegen den direkten Blitzschlag geschützt. Allerdings muss der Betroffene mit geschlossenen Füßen mindestens einen Meter Abstand, besser drei Meter, zu Wänden oder Stützen einhalten. Meiden sollte man die unmittelbare Nähe zu einzeln stehenden Bäumen, Baumgruppen, Waldrändern, Holzmasten sowie Holzhütten. Der Verband hat zusammen mit anderen Elektrotechnik-Verbänden eine Broschüre zum Thema herausgeben, die unter www.vor-blitzen-schuetzen.eu zum kostenlosen Download bereitsteht.


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