CRN Kopfnuss

Smartphone-Sucht: Head down in den Untergang

21. Februar 2018, 12:32 Uhr | Andreas Dumont
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Abhängig von Bits und Bytes: Was zunächst nur ein Ärgernis war, führte langsam aber stetig in Richtung Abgrund.

Es begann damit, dass immer mehr Passanten gegen Laternenpfähle, parkende Autos und Hauswände liefen, mit dem Kopf nach unten auf ihr Smartphone starrend. Für viele ärgerlich war zudem der Umstand, dass die Züge der Deutschen Bahn an zahllosen Bahnhöfen nicht mehr anhielten, weil die Zugführer gerade in »Cut the Rope« oder »Candy Crush« vertieft waren oder ihre Hunderte WhatsApp-Nachrichten beantworten mussten. Nach unzähligen Verkehrsunfällen, bei denen dem neuesten Youtube-Stream oder »Clash of Clans« mehr Aufmerksamkeit gewidmet wurde als den anderen Verkehrsteilnehmen, schaffte ein Boom der selbstfahrenden Autos kurzfristige Abhilfe. Doch allmählich wurden auch Strom und Wasser immer seltener ausgeliefert, weil die neuen künstlichen Intelligenzen wie Alexandra und Sirina auf den mobilen Geräten die Mitarbeiter der Stadtwerke unentwegt zu überzeugen versuchten, doch diese oder jene App auszuprobieren. Der Mangel an Strom führte zu bürgerkriegsähnlichen Ausschreitungen, weil aufgeladene Akkus zu einem raren Gut wurden.

In die Schlagzeilen geriet ein Airbus der Fluglinie Air New Zealand, das wegen verpasster Landungen aufgrund des in ihr Smartphone vertieften Bordpersonals einen Weltrekord im Langstreckenflug aufstellte, bevor es nahe Grönland im Meer versank. Kritisch wurde es, als der amerikanische Präsident Trump VIII das Game »Nuke Russia« mit der Realität verwechselte und nur durch das beherzte Eingreifen seiner Putzfrau, die wegen eines genetischen Defekts immun war gegen Smartphone-Sucht, davon abgehalten werden konnte, auf den Roten Knopf zu drücken. Doch nur wenige Wochen später kam der Untergang, als sämtliche Mitarbeiter von Atomkraftwerken den Dienst quittierten, um das neue Smartphone-Spiel »World of Atomcraft« zu spielen. Das war viel spannender als die Realität.


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