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Microsoft Internet Explorer 9

So gut ist der Internet Explorer 9

Genau eine Woche ist die erste Beta-Version von Internet Explorer 9 nun alt - Zeit genug für eine ausführliche Probefahrt. Wir verraten Ihnen, was aus Nutzersicht gut ist am neuen Microsoft-Browser und wo er noch Schwächen hat.

Autor:Redaktion connect-professional • 22.9.2010 • ca. 3:00 Min

Wir testen den neuen Internet Explorer 9
Inhalt
  1. So gut ist der Internet Explorer 9
  2. Endlich - ein Download Manager

"Der Browser ist die Bühne und die Kulisse, doch der Star der Show ist die Website", mit diesen Worten hat Internet-Explorer-Chef Dean Hachamovitch die jüngste Ausgabe des Microsoft-Browsers vorgestellt.

Dass das mehr als hohle Worte sind, zeigt Internet Explorer (kurz "IE") 9 Beta 1 auf den ersten Blick. Adressfeld und Suchfeld wurden durch ein einziges Feld, die "One Bar" ersetzt, die nur noch halb so groß ist wie das alte Adressfeld. Die Tabs sind nach oben gerutscht und befinden sich rechts der One Bar. Außerdem gibt es weniger Knöpfe. Übrig geblieben sind nur noch der Vor- und der Zurück-Knopf, Schaltflächen zum Aktualisieren und Abbrechen des Ladevorgangs und zwei Buttons für die Favoriten und die Einstellungen. Am unteren Rand des Browsers ist die Statusleiste verschwunden.

In der Summe widmet IE der Darstellung von Webseiten mehr Platz als jeder andere aktuelle Browser. Über kleine Mängel sieht man da gerne hinweg. Gleitet man zum Beispiel mit dem Mauszeiger über einen Link, erscheint das Linkziel in einem Popup am unteren Fensterrand, wo es mangels Statuszeile heimatlos wirkt. Der große, aus Platzgründen unten abgeschnittene Zurück-Knopf wirkt nicht richtig harmonisch und die Knöpfe für Abbrechen und Aktualisieren könnte man einfach zu einem Button zusammenfassen.

Überarbeitete Benachrichtigungen

Zuletzt hatten wir uns daran gewöhnt, dass IE Fragen und Hinweise in einer gelben Leiste am oberen Rand der Website anzeigt. Microsoft meint nun, dass dies der natürlichen Blickrichtung widerspricht und hat die gelbe Leiste durch ein Popup am unteren Fensterrand ersetzt. Zum ersten Mal begegnen werden Sie diesem Hinweis, wenn IE 9 nach der Installation fragt, ob er sich als Standard-Browser im System breitmachen darf. Die Beta-Version lässt sich übrigens nicht parallel zu einer älteren Version des Microsoft-Browsers installieren, sondern verdrängt diese. Dafür ist der nervige Setup-Assistent verschwunden, der mit IE 8 Einzug hielt. Hoffen wir, dass das bis zum Final Release so bleibt.

Öffnet man ein neues Tab, dann zeigt IE 9 dort Links zu in der Vergangenheit häufig besuchten Seiten an. Wie bei anderen Browsern längst üblich, kann man auch beim IE nun Tabs aus der Tab-Leiste "herausreißen" und sie dadurch in ein eigenständiges Fenster verwandeln. Das funktioniert so flüssig, dass sogar ein Webvideo währenddessen ohne Ruckeln weiterläuft.

Websites zum Festnageln

Ziemlich cool ist die Möglichkeit, einzelne Seiten an der Windows-Taskbar festzupinnen. Dazu zieht man einfach die Web-Adresse aus der One Bar bei gedrückter linker Maustaste auf die Taskbar und lässt sie dort los.

Statt des IE-Logos erscheint dort das Symbol der Website. Ein Klick darauf öffnet die Website in einem eigenen Browserfenster. Nützlich ist das zum Beispiel beim Webmailer, Sozialen Netzwerken und anderen regelmäßig besuchten Websites.

Die Knöpfe für Vor und Zurück nehmen in solchen Fenstern die Farben des Website-Icons auf. Website-Betreiber können ihre Seiten außerdem so aufmotzen, dass unter Windows 7 auch die Jumplist gefüllt wird. Naheliegt, dass man darüber künftig aus der Taskbar heraus direkt in Unterkategorien einer Website wechseln kann.

Clevere Detail-Lösungen

Noch mal zurück zur One Bar, dem kombinierten Eingabefeld für Web-Adressen und Suchbegriffe. In der Vergangenheit hatte Microsoft diese Kombination abgelehnt, weil möglicherweise Eingaben an Suchmaschinen übermittelt werden, ohne dass dies dem Nutzer recht ist.

Die neue One Bar verfügt über eine Ausklappliste, in der Sie auch die Suchmaschinen konfigurieren können.

Kein Wunder also, dass man den automatischen Rückgriff auf die Standard-Suchmaschine in der One Bar manuell aktivieren muss. Sobald man zum ersten Mal ein Stichwort eingegeben hat, klickt man in der Ausklappliste mit den Suchvorschlägen auf "Suchvorschläge einschalten". Am unteren Rand der Liste findet man außerdem eine Liste der im Browser konfigurierten Suchmaschinen und kann diese rasch wechseln. Das ist clever, wirkt durchdacht und praktisch - also eigentlich gar nicht wie ein Internet Explorer.

Überhaupt ist das ein Eindruck, dem wir uns nach einer Woche mit der IE 9 Beta nicht verschließen können: Microsoft hat viel getan, um den Internet Explorer zu einem wirklich brauchbaren Browser zu verwandeln. Ein weiteres Beispiel dafür ist der Download Manager, den IE 9 (endlich, nach all den Jahren!) bietet.