Esa-Chef Wörner hingegen rechnet nicht mit einer Besiedlung des Roten Planeten. »Wir haben auch nicht die Antarktis besiedelt und gesagt, jetzt zieht die Hälfte der Bevölkerung von Mitteleuropa in die Antarktis um«, sagt er. »Und genauso wird das auch nicht passieren mit dem Mond und mit dem Mars.« Es sei Unsinn zu glauben, dass wir die Menschheit auf den Mars bringen mit 5.000 Leuten, die da ewig wohnen. »Möchten Sie in einer Büchse wohnen? Sie müssten in einer Büchse wohnen.«
Musk legte CNN zufolge gar Details seiner Vision einer direkten Demokratie auf dem Mars offen. Unter anderem sollten Menschen dort direkt über Vorhaben abstimmen und nicht über Volksvertreter. Die Gesetze sollen seiner Meinung nach kurz und gut verständlich gehalten sein. Der Unternehmer ist dafür bekannt, erheblich zu unterschätzen, wie lange es dauert, seine Vorhaben umzusetzen. So war es erst im Februar gelungen, die SpaceX-Rakete »Falcon Heavy« ins All zu schicken - angekündigt hatte er das bereits für 2013.
Generell sei es vernünftig und wichtig, den Mars zu erkunden, ist Wörner überzeugt. »Wir fliegen zum Mars, weil wir sagen, der Mars war in der Vergangenheit vielleicht mal so wie die Erde, dem ging es mal viel besser. Vielleicht können wir lernen davon, was wir bei uns verhindern sollten.«
Der deutsche Astronaut Ulrich Walter nennt in seinem Buch »Im Schwarzen Loch ist der Teufel los« ein konkretes Datum als wahrscheinlichen Termin für den Tag, an dem erstmals ein Astronaut einen Fuß auf den Mars setzt: den 2. August 2048. Für den Abflug sei eine bestimmte Erde-Mars-Konstellation besonders günstig. »Bei bemannten Missionen, bei denen es auf jedes Kilogramm ankommt, ist das sehr wichtig.« Ein idealer Startzeitpunkt sei der 30. April 2033, weit realistischer sei ein Start am 11. April 2048. Von dann an seien es 114 Flugtage bis zum Mars, so Walter. »Diesen Termin sollten Sie sich also schon mal notieren.«