Musk sieht Zukunft auf dem roten Planeten

SpaceX-Rakete für Mars-Mission fliegt 2019 erste Strecken

12. März 2018, 14:47 Uhr | Peter Tischer
© SpaceX

Elon Musk sieht die Menschheit auf dem Mars - und das schon in wenigen Jahren. Skeptiker gibt es viele. »Ich bin begeistert vom Mars, aber das sind große Träume«, gibt Raumfahrtchef Jan Wörner zu bedenken.

Der Unternehmer und Multimillionär Elon Musk will bereits im kommenden Jahr seine für Marsflüge gedachte Rakete auf kurzen Strecken ausprobieren. Sein Unternehmen SpaceX baue gerade an dem ersten Raumschiff »Big Falcon Rocket« (BFR, auch: Big Fucking Rocket), das sehr wahrscheinlich im ersten Halbjahr 2019 erste Flüge unternehmen könne. Das sagte der 46-Jährige dem US-Sender CNN zufolge am Sonntag (Ortszeit) auf der Technikmesse South by Southwest (SXSW) im texanischen Austin. Zugleich warb Musk dafür, der Besiedlung des Roten Planeten Vorrang einzuräumen: So könne die Menschheit im Falle eines Dritten Weltkriegs überleben, sagte er Medienberichten zufolge.

Die erste Marslandung seines Raumschiffs peile er für 2022 an, hatte der Gründer des Elektroautoproduzenten Tesla vergangenes Jahr gesagt. Raumfahrt-Experten wie Jan Wörner, Chef der Europäischen Weltraumagentur (ESA), halten diesen Plan nicht mal für annähernd realistisch. Eine Landung auf dem Mars sei eine völlig andere Liga als eine auf dem Mond. »Ich bin begeistert vom Mars, aber das sind große Träume.« Die Herausforderungen seien immens - nicht nur technisch, sondern auch für die Astronauten selbst.

»Schon nach sechs Monaten Raumstation ISS kann so mancher wieder auf der Erde gelandete Astronaut nicht aussteigen und herumlaufen, wegen des Muskelschwunds«, erklärte Wörner. »Wenn Sie zum Mars fliegen, müssen Sie das aber können. Es kommt ja keiner, auf den sie warten können, dass er sie abholt.« Ein weiteres Problem sei die Strahlung. »Das ist wirklich ein ernstzunehmendes Thema«, betonte Wörner. »Wenn wir rausfliegen - und das werden wir ja jetzt wieder zunehmend machen, um den Mond rum und so weiter - dann ist die Strahlung wirklich eine unangenehme, sobald wir die Erdatmosphäre und den Von-Allen-Gürtel verlassen.«

Klar müsse auch sein, dass nicht nur das Hinfliegen, sondern vor allem das Zurückkommen eine enorme Herausforderung darstellt. »Das können wir überhaupt noch nicht im Moment«, sagte Wörner. »Der Mars hat 40 Prozent der Erdanziehung, der Mond hat 16 Prozent. Das heißt, sie brauchen eine richtige Rakete, um wieder wegzukommen. Und wo kriegen sie den Treibstoff her?«

Den Mars zu bevölkern, steht im Mittelpunkt von Musks Plänen um SpaceX. »Es ist wichtig, eine sich selbst versorgende Basis auf dem Mars zu haben, denn er ist weit genug von der Erde entfernt. Damit ist es wahrscheinlicher, (im Kriegsfall) zu überleben als etwa auf dem Mond«, sagte er in Austin.


  1. SpaceX-Rakete für Mars-Mission fliegt 2019 erste Strecken
  2. »Besiedlung des Mars ist Unsinn«

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