Leipzig gegen Köln

Spielebranche pilgert zur Kölner Gamescom-Premiere

18. August 2009, 10:11 Uhr | Joachim Gartz
Die Gamescom in Köln soll die Domstad zum neuen Mekka der Spielebranche machen. Genügend Platz ist auf jeden Fall vorhanden. Das Messegelände entspricht einer Größe von rund 38 Fußballfeldern.

Köln schickt sich an, Leipzig als Nabel der Spielewelt abzulösen. Die Spielebranche blickt optimitisch in die Zukunft. Mit Computerspielen werden im Jahr 2009 Rekordumsätze erzielt.

Die Kölner Gamescom profitiert trotz Wirtschaftskrise von einer günstigen ökonomischen Umfeld. Mit Computerspielen werden im Jahr 2009 Rekordumsätze erzielt. Auf dem erreichten hohen Niveau von 2008 kann dem Branchenverband Bitkom zufolge derzeit erneut leicht zugelegt werden, um ein Prozent.
Gut 2,7 Milliarden Euro wird die Branche in diesem Jahr mit Konsolen sowie Spielprogrammen für Konsolen und PCs in Deutschland umsetzen. 2008 war der Umsatz um 17 Prozent gestiegen, 2007 gar um 29 Prozent.

Obwohl die Messe Leipzig mit der Games Convention, die im Jahr 2002 erstmalig veranstaltet wurde, sehr erfolgreich war, sahen sich die Veranstalter nun gezwungen, dem Druck des Branchenverbandes BIU (Bundesverband für interaktive Unterhaltungssoftware) nachzugeben, der Köln als Standort gegenüber Leipzig vorzieht. Die »GC Online« will mit ihrer künftigen Konzentration auf das Thema Online-Gaming, einer direkten Konfrontation mit der Kölner Gamescom aus dem Weg gehen und sowohl Fachpublikum, als auch Gamer ansprechen. Die Spieleindustrie hatte im ersten Halbjahr 2009 ein regelrechtes Absatzdesaster hinnehmen müssen. Die Hersteller wollen jedoch nun, pünktlich zur Gamescom, die mit einer Größe von 284.000 Quadratmetern aufwartet, wieder so richtig durchstarten.

Die vier Messehallen in Köln sind jeweils in Themenwelten aufgeteilt. Halle Sechs fungiert als Action- und Adventure-Zone. Halle Sieben ist ganz dem Thema Sport gewidmet. In Halle Acht geht es dagegen um das Thema Lifestyle, während in Halle Neun, wie in Leipzig, Online Gaming im Mittelpunkt steht.

Fachbesucher erhalten bereits am 19. August Zutritt zum Messegelände. In den Hallen vier und fünf steht für Reseller zudem eine Business Area zur Verfügung, die täglich von neun bis 19 Uhr geöffnet ist, und in der zahlreiche Unternehmen mit einem zusätzlichen Stand präsent sind.

Der Spieledistributor Playcom wird zur Premiere der Gamescom in Köln keinen eigenen Stand haben, sondern auf einem Gemeinschaftsstand von Marketpoint im Business Center Halle 4.2, B 031, vertreten sein, um zu prüfen, ob sich für die Zukunft ein eigener Stand lohnt. Als potentielle Topseller und wichtigste Spiele-Neuheiten der Messe sieht Playcom-Sprecher Frank Hillmann die plattformübergreifenden Titel: »Need for Speed«, »Fifa 10«, »Batman«, »Colin Mcrae Dirt« sowie »Halo 3« für Xbox 360 und PC. Der Handel profitiere zudem von einem verstärkten Trend zu sozialen Spielen: »Gemeinschaftliche Spiel-Konzepte wie zum Beispiel Party-Spiele im Stil von Singstar haben sich stark durchgesetzt und bescheren der Branche überraschend hohe Umsätze«, so Hillmann gegenüber digital living.


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