Roll-out von Desktop-Betriebssystemen

Test: LANDesk Management Suite 9

7. Juli 2010, 14:08 Uhr | Ralf Ladner

Für die Verteilung von Betriebssystemen auf Tausende Desktops eignet sich kaum ein Produkt besser als Avocents LANDesk-Management-Suite 9. Und nach dem Deployment macht die Suite noch längst nicht Schluss.

Landesk-Produkte verschiedener Ausprägung sind schon seit ewigen (IT-)Zeiten auf dem Markt, was ausgereifte, intelligente Produkte erwarten lässt. In dieser Hinsicht hat die Landesk-Management-Suite 9 Network Computing nicht enttäuscht.

Die Installation der Suite vollzieht sich kurz und schmerzlos. Der Core-Management-Server, die Datenbank und die Web-Management-Engine finden Platz auf einer einzelnen Maschine. Landesk unterstützt als Backend-Datenbank SQL-Server 2005 und 2008 sowie die Oracle-Versionen 10 und 11g. Wer weniger als 1000 Clients zu versorgen hat, kommt auch mit Microsoft-SQL-Express davon. Bei mehr als 3000 Clients empfiehlt sich für maximale Performance eine Trennung der Core-Management- und Datenbank-Server.

Landesk offeriert viele Betriebssystem-Deployment-Optionen, darunter die Nutzung eines Client-Agenten oder PXE-Boot. Administratoren können außerdem Hardware-agnostische System-Images erzeugen. Während des Imaging-Prozesses lassen sich einem Image je nach Bedarf spezifische Gerätetreiber zuweisen. Landesk bietet sehr viel Funktionalität zur Sammlung und Organisation einer riesigen Gerätetreiber-Bibliothek.

Das Produkt ist vielen ähnlichen Produkten voraus, indem es mehrere unterschiedliche Imaging-Formate unterstützt. Microsoft-Configuration-Manager nutzt beispielsweise das Windows-Imaging-Format (WIM) und Kace-KBOX sein K-Image-Format. Beide sind zweifellos gut, denn sie basieren auf Dateien und sind leicht editierbar. Das hilft aber nichts, wenn eine Organisation bereits Zeit und Mühe in die Pflege eines andere Image-Formats, zum Beispiel Symantec-Ghost, investiert hat. Landesk verteilt Images unter Verwendung von Ghost, Powerquest-Deploycenter, Image-X oder dem eigene Imaging-Tool. Im Test ließ sich ein Ghost-Image problemlos verwenden.

Die Betriebssystemverteilung war nur ein Schwerpunkt dieses Tests, User-State-Migration ein anderer. Landesks Vorgehensweise gehört definitiv mit zu den besten Lösungswegen der Industrie. Der User-Migration-Agent (UMA) des Produkts kann als Teil eines Capture- und Restore-Scripts laufen. Dieses Script wiederum lässt sich einem Image-Deployment anhängen oder separat ausführen.

Landesks UMA erlaubt dem Administrator, individuelle Komponenten eines Benutzerprofils für Backup- und Restore-Operationen auszuwählen. Organisationen, denen es lediglich um eine ganz bestimmte Komponente des Benutzerprofils geht, beispielsweise um den »Meine-Dokumente«-Ordner, können ganz gezielt diese Daten für einen Restore selektieren. Tatsächlich gelangt der Administrator hinunter bis zu Shell-, Applikations- und Netzwerkeinstellungen, die im Benutzerprofil konfiguriert sind. So lassen sich beispielsweise Sound-Optionen migrieren, die ein Benutzer für ganz bestimmte Windows-Ereignisse konfiguriert hat. Oder vom Benutzer angepasste Bildschirmhintergründe. Das gibt der IT sehr viel Macht darüber, wie Windows 7 aussieht und sich verhält, sobald es an den Benutzer ausgeliefert ist.

Andere Produkte bieten nicht immer eine solch feine Migrationsunterstützung. Das soll aber nicht bedeuten, dass Landesks Weg unbedingt der Beste ist. Microsofts System-Center-Configuration-Manager kann beispielsweise ein Betriebssystem-Image direkt von einem XP- oder Vista-Image brennen. In diesem Fall erübrigt sich ein Capture des Benutzerprofils, was viel Migrationszeit und Speicher spart.

Landesk unterstützt viele Betriebssystem-Clients und Player: Mac-OS, verschiedene Linux-Varianten, HP-UX und Solaris. In Sachen Inventar-Management, Software-Distribution, Remote-Management und Software-Auditing bietet Landesk jedes Stück Funktionalität, das Microsofts Configuration-Manager auch besitzt – und einiges mehr. Landesk überzeugt. Für eine Organisation mit mehreren Tausend Endpunkten in heterogenen Umgebungen ist es vermutlich die beste Wahl. Landesk-Management-Suite 9 kostet 92 Dollar pro Knoten.

dj@networkcomputing.de


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