Adobes Gewinn unter Druck

Teurer Wechsel in die Creative Cloud

19. Juni 2013, 15:08 Uhr | Lars Bube
Für Adobes CEO Shantanu Narayen bewegen sich die aktuellen Umsatzrückgänge im Rahmen der Erwartungen. (Bild: Adobe)

Trotz eines deutlichen Rückgangs bei Umsatz und Gewinn zieht Adobe eine positive Bilanz des zweiten Quartals. Die Creative Cloud bekommt das erste große Update.

Adobe musste im zweiten Quartal seines Fiskaljahres erneut einen Rückgang bei Umsatz und Gewinn verkraften. Während der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um über zehn Prozent auf 1,011 Milliarden US-Dollar zurück gegangen ist, meldet das Unternehmen beim Nettogewinn ein Minus um mehr als 60 Prozent auf nur noch 75,6 Millionen Dollar. Hauptursache für die schwachen Zahlen ist der Umstieg auf die Creative Cloud, mit der die bisherigen Softwarekäufe derzeit radikal auf ein Abomodell aus der Cloud umgestellt werden. Adobe selbst zeigte sich jedoch bei der Präsentation seiner aktuellen Ergebnisse positiv gestimmt. Der Umsatz liege am oberen Ende des angepeilten Korridors zwischen 975 Millionen und 1,025 Milliarden Dollar, so die Mitteilung. Zudem entwickle sich die Creative Cloud sehr gut, aktuell zähle man bereits gut 700.000 bezahlte Accounts, über 220.000 mehr als noch im ersten Quartal. Besonders gut entwickelt sich derzeit das Geschäft mit der Marketing-Cloud, für die Adobe einen Anstieg der Nutzerzahlen um mehr als 25 Prozent ausweist. »Unsere Q2-Ergebnisse spiegeln unsere führende Position im digitalen Medien und Marketing wieder«, kommentierte Adobe-CEO Shantanu Narayen kämpferisch bei der Vorstellung der Zahlen. Man habe kurzfristig eigentlich sogar größere Einbußen durch den strategische Wandel in Richtung Cloud und die damit einhergehende Umstellung der Einkünfte von Einmal-Käufen auf Abonnements erwartet.

Gleichzeitig hat Adobe auch das erste große Update für die Creative Cloud ausgerollt. Es ist für alle Nutzer der Creative Cloud im Rahmen ihres Abos ohne Mehrkosten verfügbar und bringt Verbesserungen und neue Funktionen für 15 der Desktop-Applikationen wie Photoshop CC, InDesign CC, Illustrator CC, Dreamweaver CC und Premiere Pro CC. So erhält beispielweise der Photoshop CC mit dem Update neue Schärfe-Funktionen wie die Entfernung von Verwacklungen (Camera Shake Reduction), sowie Workflow-Verbesserungen für Designer. Im Touch Type-Werkzeug des Illustrator CC können Texte nun bei voller Editierbarkeit per Maus, Stift oder Multi-Touch-Gesten bewegt, skaliert und rotiert werden. Zudem gibt es neue Funktionen für Pinsel, die jetzt beispielsweise Fotos als Grundlage für die Werkzeugspitze verwenden können. Um zahlreiche neue Funktionen wurden auch die Tools für Videoanwender, Webdesigner und Webentwickler entwickelt. Eine detaillierte Übersicht des Updates und seiner Änderungen finden Sie auf dieser Webseite.


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