Unterschiedliche Plattformen und Displays
- Ungewisse Aussichten für Windows 8
- Unterschiedliche Plattformen und Displays
- Ohne die Entwickler geht nichts
- Viel Beratungsbedarf
- Vielfältige Möglichkeiten

Mit einem durchgängigen Betriebssystem und einer einheitlichen Oberfläche für alle Plattformen kann indes noch kein Anbieter aufwarten. Es ist allerdings fraglich, in welchem Umfang dies möglich und zweckmäßig ist. Denn die Hardware-Voraussetzungen und Bedienkonzepte unterscheiden sich sehr. Das weiß auch Microsoft. Deshalb gibt es die Möglichkeit, auf traditionellen Clients die neue Kacheloberfläche, die auf berührungssensitive Bildschirme (Touchscreens) ausgerichtet ist, abzuwählen und einen Desktop anzuzeigen, der mit Maus und Tastatur bedient werden kann und dem von Windows 7 ähnelt. Ob die neuen Programmierschnittstellen tatsächlich auf Smartphones, Tablets, Desktop-PCs und Notebooks identisch sein werden, ist bislang nicht bekannt. Unklar sind auch die Auswirkungen auf die Server-Seite und damit die Rechenzentren. Denn bislang ist dort der .Net Framework, der zusammen mit dem Betriebssystem Windows Server ausgeliefert wird, die vorherrschende Programmierumgebung.
Wenn Windows 8 von den Kunden gut angenommen wird, dürften etliche bislang häufig verwendete Programmiertechnologien für den Client keine Zukunft mehr haben. WinRT soll bei Clients nach dem Willen Microsofts die Zukunft gehören. Die ursprünglich für Windows Phone eingerichtete Kacheloberfläche soll zum Standard werden, sodass die Benutzer überall dieselbe Umgebung vorfinden. Im Gegenzug sind andere Programmiertechnologien wie WinForms, WPF und Silverlight auf dem absteigenden Ast, folgert John Rymer, Analyst bei dem Marktforschungsunternehmen Forrester Research. Für Legacy-Anwendungen auf traditionellen Desktops wird Microsoft die alten Win32-Programmierschnittstellen weiter unterstützen.
»Für Microsoft ist es wichtig, zur Markteinführung von Windows 8 und Windows Phone 8 eine Vielzahl von Apps anbieten zu können«, argumentiert Axel Oppermann, Berater bei der Experton Group. Ein entsprechender Marktplatz steht bereit. Aber viele Softwarehersteller (ISVs, Independent Software Vendors) werden vielleicht erst mitmachen, wenn Microsoft bei Tablets und Smartphones signifikante Marktanteile errungen hat. Bis zahlreiche Geschäftsanwendungen mit dem neuen User Interface vorliegen, dürften noch Jahre vergehen, schätzt Oppermann. Davon geht auch Martina Mesin aus, Managerin für Commercial Notebooks bei dem Hardware-Riesen HP.