Ohne die Entwickler geht nichts
- Ungewisse Aussichten für Windows 8
- Unterschiedliche Plattformen und Displays
- Ohne die Entwickler geht nichts
- Viel Beratungsbedarf
- Vielfältige Möglichkeiten
»Die meisten Microsoft-ISVs müssen im Einklang mit den Prioritäten der Unternehmens-IT agieren, wenn sie Erfolg haben wollen«, betont Rymer. Die ISVs wissen um die Verbreitung von Apples iOS und Googles Android, für die Endanwender im Sinn der Consumerization der IT in den Unternehmen gesorgt haben. Zwar werden die typischen Geschäftsanwendungen weiterhin zuerst mit traditionellen PC-Frontends verfügbar gemacht, doch für mobile Szenarien etwa bei Versicherungen oder im Gesundheitswesen sind Tablets keine Exoten mehr, wie IDC-Analyst Gillen bestätigt und auch Wolfgang Janhsen, Head of Business Unit PC Systems and Apple bei dem Distributor Tech Data. ISVs, die mit Microsofts Programmiertechnologie .Net arbeiten, bleiben durchaus bei dieser Plattform, aber sie öffnen sich inzwischen auch für Technologien anderer Herkunft.
»Microsoft unterstützt die Entwickler sehr gut. Bis in einem Jahr dürfte Windows 8 bei den Apps zu den Wettbewerbern aufgeschlossen haben«, erwartet deshalb Haris Musemic, Produktmanager bei Microsofts OEM-Partner Asus. »Die ISVs werden sich die Chance nicht entgehen lassen, ihre Apps auch für Windows 8 bereitzustellen«, pflichtet Sylke Rohbrecht bei, Head of Business Unit PC des Distributors Also Actebis.
Für die Anwender und auch für den Vertrieb könnte es nichtsdestotrotz eine Hürde darstellen, dass traditionelle Windows-Desktop-Applikationen und Internet-Explorer-Anwendungen im Allgemeinen nicht auf Tablets laufen und umgekehrt Apps nicht auf herkömmlichen Desktops. »Das sind zwei verschiedene Welten«, gibt Jens Böcking, Produktmarketing-Manager bei dem Microsoft-OEM-Partner Samsung, zu bedenken.
Zwar will Microsoft mit Windows 8 ein einheitliches Betriebssystem für die unterschiedlichsten Geräte bieten, aber anscheinend klappt dies nicht ganz: Bei der Oberfläche nicht, weil sich Kacheln nur bei Touchscreens gut bedienen lassen, und bei den Anwendungsprogrammen nicht, weil x86-Chips, die bei Notebooks und PCs den Standard bilden, und Prozessoren mit ARM-Design, die bei Tablets und Smartphones verbaut werden, unterschiedliche Schnittstellen haben. Das neue Windows für ARM als eine der Varianten von Windows 8 hat sogar einen eigenen Namen: Windows RT. Überdies bleibt Windows Phone als separates System erhalten.
Microsoft verheißt dennoch, dass die meisten Programme mit geringen Änderungen auf allen Plattformen und Displays laufen werden. Dokumente würden sich dann über unterschiedliche Geräte hinweg bearbeiten lassen. IDC-Marktbeobachter Gillen mutmaßt, dass Tablet und PC zu einem einzigen Gerät zusammenwachsen werden. Es gibt bereits Rechner, die sowohl Touchscreens als auch Tastatur bieten, doch der Weg zum Mainstream ist gewiss noch weit.