Die Shopping-App »Wish« lockt mit Schnäppchenpreisen, doch bei den Verbraucherzentralen häufen sich die Beschwerden über minderwertige Produkte, lange Lieferzeiten und Probleme bei der Reklamation.
Über 500 Millionen Nutzer hat das amerikanische Shopping-Startup »Wish« nach eigenen Angaben. Die können über ihr Mobiltelefon und die Whish-App mehrere Millionen Produkte durchstöbern und meist zu Schnäppchenpreisen erwerben. Doch die zunächst günstigen Angebote könnten Käufer teuer zu stehen kommen, warnen aktuell die Verbraucherzentralen. Bei ihnen häufen sich die Beschwerden, weil der Einkauf mit Wish oft Probleme nach sich zieht. Das Startup ist lediglich Vermittler – die eigentlichen Verkäufer sitzen meist in Asien. Das führe schnell zu hohen Versandkosten und oft zu Überraschungen, wenn bei einem Betrag von über 22 Euro Einfuhrumsatzsteuer und ab 150 Euro auch noch Zollgebühren fällig werden, so die Verbraucherschützer.
Ihnen zufolge wird auch oft die schlechte Qualität der Produkte bemängelt. Und dass Waren nicht geliefert werden oder sehr lange unterwegs sind – manchmal mehrere Monate. Speziell letzteres verursacht bisweilen Stress, weil der Rechnungsdienstleister Klarna, der für Wish die Zahlungsabwicklung übernimmt, laut den Verbraucherzentralen bereits nach recht kurzer Zeit Mahnungen verschickt und Inkasso-Dienste einschaltet. Manchmal noch bevor die Ware angekommen ist.
Soll Ware reklamiert werden, kann das nur Online erfolgen und nicht per Telefon – und auch nur innerhalb von 30 Tagen. Bei Rücksendungen muss der Verbraucher die Porto- und Zollgebühren übernehmen – ein hoher Kostenfaktor, so die Verbraucherschützer.
Sie raten deshalb zur Vorsicht beim Einkauf über Wish sowie generell beim Online-Shopping auf Plattformen für Waren aus dem Ausland. Verbraucher sollten vor allem darauf achten, woher die Ware geliefert wird und welche Versandkosten anfallen, bei Händlern von außerhalb der EU Steuern und Zollgebühren nicht vergessen sowie nach Möglichkeit nicht per Vorkasse zahlen.