Aktuelle IDC-Studie im Auftrag der BSA

Volkssport Softwarepiraterie: Jedes vierte Programm in Deutschland ist eine Raubkopie

14. Mai 2009, 10:52 Uhr | Joachim Gartz
In Deutschland betrug in 2008 der geschätzte Schaden, der durch Raubkopien verursacht wird, rund 1,5 Milliarden Euro.

Eine aktuelle Studie der Marktforscher von IDC belegt, dass sich Software-Piraterie in Deutschland mittlerweile zum Volkssport entwickelt hat. Rund ein Viertel der in Deutschland eingesetzten Software sei raubkopiert.

Der Anteil illegaler Software sei in 2008 mit 27 Prozent konstant geblieben, die geschätzten Umsatzeinbußen für die Hersteller seien wegen des wachsenden Marktes auf 1,55 Milliarden Euro gestiegen. Weltweit habe der Schaden von 48 auf 53 Milliarden Dollar (39 Milliarden Euro) zugelegt. Das entspreche 41 Prozent der eingesetzten Programme (2007: 38 Prozent), so das Ergebnis der Marktforscher von IDC.

In Schwellenländern seien Raubkopien besonders stark verbreitet. In den Schwellenländern Brasilien, Russland, Indien und China machten sie laut Studie 73 Prozent der eingesetzten Software aus und summierten sich auf 15,3 Milliarden Dollar (11,2 Milliarden Euro). In der Europäischen Union blieb die sogenannte Piraterierate mit 35 Prozent konstant, der geschätzte Schaden wuchs von 8,8 auf 10 Milliarden Euro. Den mit 20 Prozent geringsten Anteil an raubkopierter Software verzeichnete IDC in den USA. Das entspreche einem verlorenen Umsatz von 9,1 Milliarden Dollar (6,7 Milliarden Euro).

Die Business Software Alliance (BSA) erwartet, dass die Software-Piraterie in den kommenden Jahren weiter zunehmen wird. In den Schwellenländern erhielten viele Endverbraucher und Kleinunternehmen Zugang zum Internet - gerade diese Gruppen setzten gewöhnlich mehr Raubkopien ein als etwa größere Firmen und Behörden. Die BSA lässt das Ausmaß der Software-Piraterie in mehr als 100 Ländern jährlich untersuchen. Dafür ermitteln die IDC-Marktforscher die Zahl der verkauften Computer und schätzen den durchschnittlichen Softwarebedarf. Der für die Branche entstehende Schaden ergibt sich aus der Differenz zwischen dem vermuteten Bedarf und der auf legalem Wege verkauften Software.


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