Nach dem Tamagotchi und Sonys Aibo Cani-Familie bringt Nintendo jetzt die nächste Evolutionsstufe der elektronischen Haustiere in unsere Wohnzimmer: Der Roboterhund »Wappy Dog« beherrschet einen ganzen Fundus an Geräuschen und Bewegungen und lässt sich per Nintendo DS fernsteuern.
Allen großen und kleinen Kindern, die endlich einen Hund wollen, der ihnen wirklich auf Wort folgt (und sie ebenso bedingungslos liebt), will Nintendo zu Weihnachten mit seiner neuesten Kreation »Wappy Dog« eine große Freude bereiten: Der Roboterhund der nächsten Generation kann laut Hersteller »tanzen«, »singen«, »mit seinem Besitzer sprechen«, sowie ihn mit Minispielen unterhalten und ablenken. Darüber hinaus soll er sogar auch noch bellen. Insgesamt soll er 18 Sprachbefehle verstehen und mit über 350 Reaktionen darauf antworten können, inklusive Farbwechseln seiner Wangen als Anzeige des jeweiligen Gefühlszustandes. Dabei folgt er ganz ohne Leckerli-Bestechung stets aufs Wort, braucht keinen Auslauf, macht keine Häufchen und riecht nach einem Regentag auch nicht gleich wie ein vergammelter Teppich – eher vielleicht nach verschmorter Elektronik.
Als Übersetzungshilfe fungiert das Nintendo DS, das mit einer entsprechenden Software von Sega (vertrieben durch Activision) zur elektronischen Hundeschule wird. Doch damit nicht genug. Der elektronische Dackel lernt ähnlich dem elektronischen Ur-Haustier Tamagotchi dazu, wenn man sich mit ihm beschäftigt und freut sich über rege Aufmerksamkeit. Selbst aus dem Urlaub kann man ihn per »Travel Mode« stets erreichen und sich um sein virtuelles Wohlergehen kümmern. Eine reihe Accessoires sorgt genauso dafür, dass man seinen besten elektrischen Freund zu jeder Gelegenheit passend ausrüsten kann, wie dafür, dass die Hersteller auch nach dem Verkauf weiteren Umsatz machen können.
Natürlich soll er in der Hauptsache Kinder und Jugendliche ansprechen, die damit spielerisch lernen sollen, die Verantwortung für ein Haustier zu übernehmen. Pädagogisch wertvoll, sauber, stressarm und mit Ausschalter versehen - ein wenig scheint es damit, als wäre der Wappy Dog der perfekte Hund für alle Leute die eigentlich gar keinen Hund wollen (siehe L. Bube und L. Schuster, 1998: Warum Katzen die besseren Hunde sind). Endlich.