Alltag im Musterland der Digitalisierung

Was Esten alles online erledigen können

29. September 2017, 11:09 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Digitale Bauern, Bürger und Beamte

ONLINE-JUSTIZ: Prozessbeteiligte können über eine spezielle Datenbank online auf die Gerichtsunterlagen laufender Verfahren zugreifen. Gerichte können Angeklagte und Zeugen auch über soziale Netzwerke vorladen.

E-POLIZEI: Bei Fahrzeugkontrollen braucht die estnische Polizei nicht mehr nach Führerschein und Fahrzeugpapieren zu fragen. Die Beamten können im Streifenwagen über das Internet auf Vorstrafen, Versicherungen und Informationen zum Fahrzeughalter und Fahrer zugreifen.

BARGELDLOS BEZAHLEN: Auch ihre Bankgeschäfte erledigen die Esten am liebsten online - 98 Prozent aller Transaktionen werden über das Internet getätigt. Parktickets werden über SMS gekauft und Fahrscheine für Bus und Bahn mit dem Mobiltelefon bezahlt.

VIRTUELLE BÜRGER: Mit einer «E-Residency» können auch Ausländer die Angebote des digitalen Estlands nutzen. Sie erlaubt Investoren und Unternehmen fast alles über das Internet zu regeln und ortsunabḧängig zu arbeiten. Prominenteste estnische E-Bürgerin dürfte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sein, die bei ihrem Besuch in der Hauptstadt Tallinn im August 2016 eine ID-Karte erhielt.

DIGITALE LANDWIRTSCHAFT: Einige Landwirte bewirtschaften ihre Felder elektronisch. Auf ihren Computern, Smartphones und Tablets sind Programme zur Wetterbeobachtung, Überwachung des Düngemitteleinsatzes oder Analyse von Pflanzenkrankheiten installiert. Auch das Leben vieler estnischer Kühe ist bereits computergesteuert: Täglich werden sie mit Hilfe von Robotern individuell gefüttert und gemolken.


  1. Was Esten alles online erledigen können
  2. Regieren per Mausklick
  3. Digitale Bauern, Bürger und Beamte

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