Und die Rolle, die der Internethandel im Weihnachtsgeschäft spielt, wird von Jahr zu Jahr größer. Dieses Jahr dürfte da keine Ausnahme sein. Erwartet der Handel insgesamt im Weihnachtsgeschäft ein Plus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr, so dürften die Online-Umsätze nach einer aktuellen HDE-Prognose um satte 10 Prozent zulegen. Auch in diesem Jahr werden die »klassischen« Händler in den Einkaufsstraßen also weitere Marktanteile an die Online-Konkurrenz verlieren.
Das Online-Angebot werde dank schnellerer Lieferungen und weiter wachsender Auswahl immer attraktiver, erklärt der Handelsexperte Thomas Täuber von der Unternehmensberatung Accenture den Trend. Deshalb werde es am Ende auch in diesem Weihnachtsgeschäft viele enttäuschte Gesichter bei stationären Händlern geben.
Zwar kaufen die Bundesbürger nach einer repräsentativen Umfrage der Unternehmensberatung EY ihren Weihnachtsgeschenke grundsätzlich nach wie vor lieber im Laden als im Internet. Und sie schätzen auch die Atmosphäre der Weihnachtsmärkte. Doch hindert sie das offensichtlich nicht daran, sich immer öfter den stressigen Besuch in überfüllten Innenstädten zu ersparen und im Internet zu shoppen. Mehr als die Hälfte der Verbraucher wollen laut GfK in diesem Jahr mindestens ein Geschenk im Internet erwerben. Generell wachse die Bereitschaft Präsente online zu ordern, beobachten die Marktforscher.
Während kleinere Händler um ihre Umsätze bangen, treibt die Online-Händler inzwischen eine ganz andere Sorge um. Angesichts der Meldungen von Post, Hermes und Co über die vom Online-Boom befeuerten Rekorde im Paketaufkommen, befürchtet nach einer Branchenumfrage des Händlerbundes in diesem Jahr jeder zweite Online-Händler größere Probleme, die Geschenklieferungen rechtzeitig zum Kunden zu bringen, als in der Vergangenheit.