Wintel 2.0

Windows 10 nur noch für x86-CPUs

27. Januar 2016, 10:18 Uhr | Lars Bube
Lenovos K900 gehört zu den wenigen aktuellen Smartphones mit Intel-Prozessor
© Lenovo

Die Vorstellung des Surface Phone könnte für Microsoft ein größerer Einschnitt werden, als bereits vermutet. Neben dem Ende der Lumia-Smartphones soll damit sogar ein Abschied von der ARM-Plattform unter Windows 10 einhergehen.

In den Diskussionen um die künftige mobile Strategie bei Microsoft jagt derzeit ein Paukenschlag den nächsten. Nachdem sich in den letzten Wochen bereits die Hinweise verdichtet haben, dass sich das Unternehmen endgültig von der chronisch krankenden Lumia-Schiene verabschieden und mit dem Surface Phone einen Neuanfang im Smartphone-Bereich starten will, gehen jetzt einige für gewöhnlich gut informierte Insider und Branchenbeobachter wie der russische Journalist Eldar Murtazin sogar noch einen gehörigen Schritt weiter. Ihren Ausführungen zufolge will sich Microsoft mit der Einführung des Surface Phone sogar wieder komplett von der bis heute nur etwas holprig gelungenen Unterstützung der ARM-CPUs unter Windows 10 verabschieden. Das Unternehmen soll entsprechende Ankündigungen auch bereits in vertraulichen Gesprächen gegenüber betroffenen Partnern gemacht haben.

Solch eine Fokussierung auf x86-Geräte würde tatsächlich einen völligen Neustart im Smartphone-Bereich bedeuten und das Potenzial für eine Zeitenwende beinhalten - für Microsoft genauso wie für die Partner und Kunden. Gleichzeitig würde damit auch Microsofts Lieblings-Partner Intel, der eng in die Entwicklung des Surface Phone eingebunden ist, damit die Chance bekommen, seine bis heute verschlafene Position als Randnotiz im Smartphone-Markt auf einen Schlag deutlich zu verbessern. Somit würde der Schritt für beide Unternehmen tatsächlich Sinn machen und könnte der einst übermächtigen Wintel-Allianz neues Leben einhauchen. Statt auf den PC würde Wintel 2.0 allerdings auf die volle Integration mobiler Geräte in die Desktop-Welt abzielen. Denn theoretisch wäre damit jede Windows-Software auch auf dem Smartphone nutzbar. Die notwendigen Anpassungen für die kleineren Displaygrößen sind in vielen Fällen sogar weniger aufwendig und problembehaftet, als der komplette Transfer in andere Betriebssystem-Umgebungen wie Android und iOS. Der größte Vorteil für die Nutzer läge in einer bis dato unerreichten Leistungsfähigkeit und der wirklich nahtlosen Verknüpfung mit der Arbeitswelt auf dem Desktop, wie sie sich Microsoft mit Continuum vorstellt. Gerade im Business-Umfeld könnten diese Möglichkeiten tatsächlich zum schlagkräftigen Argument werden, auf Windows 10 Mobile und entsprechende Geräte umzusteigen.


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