Betriebssysteme

Windows XP: Marktanteil sinkt unter 50%

11. August 2011, 12:17 Uhr | Lars Bube
Grafik: Net Applications

Nach einer aktuellen Statistik von Net Applications haben im Juli erstmals seit fast zehn Jahren weniger als 50 Prozent aller Nutzer Windows XP als Betriebssystem eingesetzt. Doch noch immer gibt es damit fast doppelt so viele XP-Nutzer, wie solche mit Windows 7.

Nach knapp zehn Jahren im Dienst geht Windows XP langsam aber sicher auf die Rente zu: Eigentlich singt Microsoft schon spätestens seit dem Erscheinen von Windows 7 seinen Abgesang auf das bis dato beliebteste PC-Betriebssystem. Und auch die Nutzerzahlen fallen stetig seit dem absoluten Höchstwert mit 76 Prozent Marktanteil im Jahr 2007. Diesen Juli hatten laut den aktuellen Zahlen von Net Applications nun erstmals wieder weniger als 50 Prozent der Computer-Nutzer Windows XP als Betriebssystem installiert. Am zweitbeliebtesten ist bei den Anwendern inzwischen Windows 7, das alleine in den letzten 60 tagen um 2,03 Prozent zulegen konnte, während der Anteil von XP um 2,6 Prozent sank. Nicht mithalten kann hier auch weiterhin Apples Mac OS X, dessen Marktanteil im gleichen Zeitraum nur 1,6 Prozent anwuchs, und das mit etwas über 3 Prozent Marktanteil hinter dem wenig beliebten Windows Vista liegt. Dennoch bedeuten dies Zahlen auch, dass lediglich 28 Prozent inzwischen auf das aktuelle Windows 7 setzen, und damit nur etwas mehr als halb so viele, wie noch immer mit XP arbeiten.

Auch wenn dieses Abwarten für viele Unternehmen bequem und billig erscheint und sie vielleicht hoffen, dass sie in den nächsten zwei Jahren direkt auf Windows 8 wechseln können, so birgt der Einsatz des veralteten Windows XP doch auch einige Risiken: Laut einer Studie des Antivirus Dienstleisters Avast sind etwa auf 75 Prozent aller im Einsatz befindlichen XP-Rechner Rootkit-Infizierungen zu verzeichnen. Diese für den Nutzer meist nicht bemerkbaren Infektionen werden von Cyberkriminellen dazu genutzt, Spam oder Malware im Netz zu verbreiten.

Avast vermutet als eine der Ursachen für die hohe Infektionsrate, dass viele XP-Nutzer ihr Betriebssystem nicht auf dem neuesten Stand halten und wichtige Updates erst spät oder gar nicht installieren. Hierfür spricht auch, dass rund ein Drittel der installierten XP-Basis noch nicht einmal mit dem Service Pack 3 ausgestattet wurde, das jedoch die Mindestvoraussetzung für aktuelle Sicherheitsupdates ist. Noch gefährlicher wird die Situation spätestens am 8. April 2014, wenn der Support für XP ganz eingestellt, und selbst für Kunden mit erweiterten Supportlizenzen keine Updates mehr zur Verfügung gestellt werden.


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