Nach der Übernahme von Odin spricht Ingram Micros Deutschlandchef Ernesto Schmutter im CRN-Gespräch von einem »Meilenstein«: Der Distributor besetze damit eine Schaltstelle im Cloud-Business und könne die Weiterentwicklung des Marktes entscheidend mitgestalten. Vor allem aber hat sich Ingram Micro einen besseren Zugang zu Hosting-Kunden und TK-Providern verschafft.
Erst vor wenigen Wochen hatte Ingram Micros Konzernchef Alain Monie anlässlich einer Partnerveranstaltung in den USA noch selbstkritisch bemerkt, dass man den Sprung in die Zukunft beinahe verpasst hätte: Man habe in der Vergangenheit zu wenig in die neuen Wachstumsmärkte investiert und stattdessen nur das traditionelle Geschäft mit seinen schwindenden Margen abgesichert, zitiert die US-amerikanische Ausgabe den Ingram Micro-CEO. »Dies wollten wir in den vergangenen drei Jahren ändern!«, beschreibt Monie den Strategiewandel. Insbesondere in Mobility, E-Commerce und Cloud Computing will der weltgrößte Distributor investieren, um auch für die Zukunft gerüstet zu sein. Die Übernahme des TK-Distributors Brightpoint vor zwei Jahren war demnach der Startpunkt für eine neue aggressive Expansionsstrategie bei Ingram Micro, die mit der Übernahme der Odin Service Automation-Sparte von Anbieter Parallels in der vergangenen Woche einen vorläufigen Höhepunkt erlebte.
Ingram Micro übernimmt mit dem Kauf der Service Provider-Sparte, die Parallels erst im Frühjahr dieses Jahres unter dem neuen Brand ausgliederte, nicht nur eine im Markt bereits gut etablierte Plattform-Technologie für Cloud Services, sondern auch ein 500-Mitarbeiter-starkes Team aus Software-Entwickler und Cloud-Experten, die nach der Finalisierung des Kaufs im Dezember als eigenständige Einheit innerhalb der Cloud Divison des Distributionsschwergewichts arbeiten werden.