Apple-Gründer zu Cloud, Prism und iOS 7

Wozniak vergleicht Cloud mit Kommunismus

19. Juni 2013, 9:19 Uhr | Lars Bube

In einem spontanen Interview zeigt sich Steve Wozniak entrüstet über die Abhörprogramme seines Landes und attestiert Cloud Computing kommunistische Züge.

Ein Reporter des spanisch-mexikanischen Technologieportals FayerWayer hat den Apple-Mitbegründer Steve Wozniak im Wartebereich eines Flughafens entdeckt und zu einem spontanen Interview überredet. Völlig entspannt und frei von der Leber beantwortet Wozniak die Fragen zu aktuellen Themen wie dem Überwachsskandal rund um das NSA-Programm Prism und die viel beschworene IT-Revolution Cloud Computing. Wie ein roter Faden ziehen sich dabei Vergleiche zum Kommunismus und Kalten Krieg durch Wozniaks Repliken. So geißelt er etwa die die Abhöraktionen der US-Geheimdienste verbal als ähnlich schlimmes Vorgehen gegen das eigene Volk, wie es einst in der Sowjetunion üblich war. Der Patriot Act habe die Verfassung unterhöhlt, die Jahrhunderte lang Garant dafür war, dass Amerika ein besseres Land war und eine weltweite Vorbildfunktion als Demokratie hatte, so Wozniak. Sein bisheriger Stolz auf sein Land sei durch diese stetige Aufweichung der Grundrechte schwer in Mitleidenschaft gezogen worden.

Auch auf die Frage nach seiner Meinung zu Cloud Computing bleibt Wozniak diesen Bildern aus alten Zeiten treu. Seiner Ansicht nach ist diese neue Bereitstellung von Infrastruktur, Plattformen und Software per Mietmodell aus der Ferne eine neue Form der Enteignung. Wie im Kommunismus sei ein eigener Besitz der Assets dadurch nicht mehr möglich, schimpft der 62-jährige. Nicht nur erleichtere das Fremden wie den Geheimdiensten den Zugang zu den Daten. Durch die Cloud würden die Anbieter zudem eine gefährliche wirtschaftliche Macht bekommen. Provider könnten den Nutzern ihre eigenen Daten vorenthalten, sie löschen oder sie sogar weiterverkaufen. Damit könnten Konzerne innerhalb von Sekunden ruiniert werden, befürchtet Wozniak.

--- forum[x] ---Einzig Apples neues Betriebssystem iOS 7 scheint für Wozniak keinen kommunistischen Bezug zu haben. Das neue Design und die verbesserte Bedienung gefalle ihm sehr gut, lobt Wozniak das kommende Update. Es sei allerdings auch an der Zeit, dass Apple eine grundlegende Überarbeitung und Weiterentwicklung des Betriebssystems vornehme, um am Puls der aktuellen Smartphone-Welt zu bleiben. Sechs Jahre nach dem ersten iPhone ist sich Wozniak sicher, dass der einstige Pionier Apple inzwischen auch von Android einiges lernen kann.


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