Internationales Abkommen bietet Chancen für die Netzwirtschaft
Der Hightech-Verband Bitkom fordert, bei den derzeitigen Verhandlungen über eine Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft stärkere Akzente bei digitalen Themen zu setzen.

- Internationales Abkommen bietet Chancen für die Netzwirtschaft
- Einschränkende Regeln
- Vorreiter beim Schutz des geistigen Eigentums
„Das transatlantische Abkommen orientiert sich noch an einem Handelsbegriff aus dem vorletzten Jahrhundert. In der digitalen Welt geht es aber um mehr als Schiffsladungen von Schweinehälften und Schrauben“, sagte Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf heute auf einer Pressekonferenz in Berlin. Das geplante Freihandelsabkommen mit dem Kürzel TTIP zwischen den USA und der EU ist zentrales Thema der Gespräche zwischen Deutschland und den USA anlässlich des Besuches von US-Präsident Barack Obama in Berlin. Ergänzungen und Anpassungen mahnt Bitkom insbesondere in vier Bereichen an: Zoll, Datenschutz, Urheberrecht und Prüfvorschriften.
Der transatlantische Handelsraum ist für die Bitkom-Branche ein bedeutender Wachstumsmarkt. ITK-Geräte und -Systeme im Wert von 1,4 Milliarden Euro wurden im vergangenen Jahr aus Deutschland in die Vereinigten Staaten exportiert. Im Gegenzug wurden entsprechende Waren im Wert von rund 2 Milliarden Euro importiert. Derzeit sind die USA und die EU die größten ITK-Märkte weltweit. In den USA erreicht die Nachfrage nach Informationstechnologien und Telekommunikation in diesem Jahr umgerechnet voraussichtlich 730 Milliarden Euro, in der EU sind es 637 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anteil von 27 bzw. 23 Prozent am Weltmarkt. Zusammen stehen die beiden Regionen damit für die Hälfte des globalen ITK-Marktes. „Ein Freihandelsabkommen zum Abbau von Handelshemmnissen zwischen den USA und Europa wird neue Wachstumsimpulse auslösen, unsere Wettbewerbsfähigkeit stärken und Arbeitsplätze schaffen“, so Kempf.