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IT-Dienstleister kündigt internationalen Ausbau an

Staat sorgt für höheren Gewinn bei Datev

Die Genossen der Datev dürfen sich auf eine höhere Gewinnbeteiligung für das Geschäftsjahr 2006 freuen. Beim Umsatz allerdings tritt der Nürnberger IT-Dienstleister nahezu auf der Stelle. Das soll sich in diesem Jahr ändern.

Autor:Martin Fryba • 12.7.2007 • ca. 0:55 Min

Trotz eines bescheidenen Umsatzwachstums von 0,6 Prozent auf 584,8 Millionen Euro zeigte sich Datev-Chef Dieter Kempf mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt zufrieden. Die gute Laune im Jubiläumsjahr zum 40-jährigen Bestehen des Nürnberger IT-Dienstleisters musste sich Kempf nicht nehmen lassen: Die Neufassung der Körperschaftsteuer sorge nämlich trotz steigender Betriebskosten dafür, dass das operative Ergebnis um 7,4 Millionen Euro auf 40,5 Millionen Euro kletterte. Davon schüttet die Datev an ihre Mitglieder 33,3 Millionen Euro aus – mehr als im Vorjahr.

Wer glaubte, Kempf finde angesichts dieser positiven Entwicklung lobende Worte für die Bundesregierung, sah sich getäuscht. Verkorkste Reform der Unternehmensbesteuerung und fehlender Bürokratieabbau – Kempf sieht die Arbeit der Bundesregierung unter dem Leitsatz: »Es muss etwas geschehen, aber es darf nicht passieren.«

Stagnation oder gar einen Rückschritt sieht Kempf für die Datev jedenfalls nicht. Das Unternehmen mit seinen fast 5.500 Mitarbeitern soll dieses Jahr die Umsatzgrenze von 600 Millionen Euro überschreiten und damit wieder deutlich mehr wachsen als 2006. Bereits im ersten Halbjahr 2007 wuchs der IT-Dienstleister um 3,5 Prozent, vor allem durch neue Geschäftsfelder wie Software und Services für Anwälte, Wirtschaftsprüfer und Kommunen. Kempf will insbesondere das Auslandsgeschäft beispielsweise in Spanien weiter ausbauen, da er hier noch Nachholbedarf bei der klassischen Datev-Klientel, den Steuerberatern, sehe.