In einer typischen 1-GBit/s-Umgebung mit 10-GBit/s-Uplinks im ToR-Bereich stellt dies kein Problem mehr dar. Die Überbuchung liegt dann meist bei 48 zu 2*10 = 2,4:1 – ein sehr akzeptabler Wert. Bei EoR-Varianten spielt dies noch weniger eine Rolle, da alle Server am Switch blockierungsfrei untereinander verbunden sind – damit 1:1. Natürlich ist auf die Überbuchung bei den Uplinks in den Core zu achten. Dies gilt aber ebenso für den ToR-Aggregations- als auch für den EoR-Switch.
Bei einer 10-GBit/s-Umgebung sieht dies anders aus. Welcher Uplink sollte ein 48-Port-10-GBit/s-ToR-Switch haben? 40 GBit/s – und das mehrfach. Dies ist natürlich möglich aber heute sehr teuer. Und bei vielen ToR-Switches wird dies sehr teuer. Und eine Überbuchung wird immer noch vorhanden sein. Dann spielt das Thema Paket-Speicher eine wesentliche Rolle. Die meisten ToR-Switches sind mit sehr wenig Speicher, typisch 6 MByte ausgestattet, der bei 10-GBit/s-Geschwindigkeiten und Jumbo-Frames extrem schnell überläuft und damit zu Paketverlusten und damit Performance-Einbrüchen führen wird (das gilt auch für Scale-Out-Storage-Systeme, die Incast-Probleme im Allgemeinen erzeugen können). Es sei denn, man kann den Verkehr lokal im Rack halten, dann ergibt sich eine sehr hohe Performance. EoR-Switches verbinden auch hier blockierungsfrei über Racks hinweg und haben für die Uplinks meist 100 x und mehr Paket-Speicher, was bei Überbuchung zu weniger Paketverlust und damit mehr Performance führt – und auch Incast-Probleme unterdrückt. Generell kann man sagen, dass ToR 10-GBit/s- Konnektivität bietet und EoR 10-GBit/s- Durchsatz erlaubt – auf eine systemweite Sicht in einer dynamischen virtualisierten Server- und Storage-Umgebung bezogen.