Der international tätige Service-Provider Atos mit Sitz in Paris hat bekanntgegeben, dass er seine Dekarbonisierungsbestrebungen verstärkt, um bis 2028 „net zero“ – also Klimaneutralität – zu erreichen. Mit diesem Vorsatz verpflichtet sich Atos, die globalen CO2-Emissionen unter seiner Kontrolle und seinem Einfluss bis 2025 um 50 Prozent zu reduzieren und alle verbleibenden Emissionen bis 2028 auszugleichen.
Mit dem neuen Kurs will Atos somit Klimaneutralität 22 Jahre vor dem im Pariser Klimaabkommen festgelegten Zieljahr 2050 erreichen. Bis 2050 wollen die Unterzeichner des Abkommens die globalen Treibhausgasemissionen auf 80 bis 95 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 senken, um die Klimaerwärmung auf 2 °C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Damit, so Atos, ziehe man die zuvor festgelegten Konzernziele um sieben Jahre vor.
Mit diesem Vorhaben verpflichtet sich Atos auch, das SBTi-Ziel (Science-Based Targets Initiative) bis 2025 zu erreichen. Das SBTi-Ziel zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen zielt darauf ab, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Das neu gesetzte Ziel, so Atos, sei dem strengsten SBTi-Pfad wie auch dem zuvor von der Gruppe gesetzten Ziel um fünf Jahre voraus.
Die Entscheidung zu noch mehr Ehrgeiz in Umweltfragen ist laut Atos-Angaben durch den Erfolg der hauseigenen Dekarbonisierungspläne motiviert, die sich bereits in einer Reduktion der globalen CO2-Emissionen der Gruppe um 15 Prozent im Jahr 2020 (von 3,3 auf 2,8 Mio. Tonnen CO2) niedergeschlagen haben. Laut hausinternen Berechnungen hat der Provider dabei zirka zehn Prozent durch strukturelle Verbesserungen erzielt, der Rest sind Covid-19-Effekte.
Atos will sich damit erneut als eines der fortschrittlichsten Technologieunternehmen weltweit im Kampf gegen den Klimawandel positionieren und dazu beitragen, die globale Erwärmung auf 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Der Konzern steht im Dow Jones Sustainability Index unter den Anbietern von IT-Services weltweit auf Platz 1.
„Es ist an der Zeit, den Kampf gegen den Klimawandel zu beschleunigen“, sagt Atos-CEO Elie Girard. „Indem wir unsere eigenen Bemühungen zur Dekarbonisierung erhöhen, werden wir unsere Kunden auf ihrem Weg besser unterstützen, indem wir die Kraft digitaler Technologien und deren identifiziertes Potenzial zur Reduzierung von CO2-Emissionen um bis zu 20 Prozent in anderen Sektoren ausschöpfen."
Die Dekarbonisierungsbemühungen des Konzerns konzentrieren sich auf vier Hauptbereiche:
1. Immobilien: Optimierung der Büroflächen und des Energieverbrauchs in allen Regionen, wobei man erhebliche Anstrengungen unternehme, ohne fossile Energie auszukommen. Dies schlage sich in einem Rückgang der globalen CO2-Emissionen der Atos-Büros um 34 Prozent im Jahr 2020 gegenüber 2019 nieder. 44 Prozent aller Atos-Büros habe man im Jahr 2020 mit Strom aus CO2-freien und erneuerbaren Energien versorgt, gegenüber 25 Prozent 2019. (Kernkraft gilt hierbei als „CO2-freie“ Energie.)
2. Rechenzentren: Verbesserte Energieeffizienz habe sich 2020 in einem Rückgang des globalen Energieverbrauchs der Atos-Rechenzentren um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr niedergeschlagen. 55 Prozent aller Atos-Rechenzentren habe man 2020 mit Strom aus CO2-freien und erneuerbaren Energien versorgt, 2019 waren es noch 32 Prozent.
3. Lieferkette: Die Einführung von systematischen Dekarbonisierungskriterien für die Atos-Lieferkette habe zu signifikanten Gewinnen geführt, darunter eine 10-prozentige Senkung des Energieverbrauchs aller neuen PCs).
4. Produkte und Lösungen: Atos verbessert laut eigenem Bekunden kontinuierlich die Energieeffizienz seiner Produkte. Dies zeige sich zum Beispiel am Release der grünsten Maschine unter den 100 größten Supercomputern der Welt im Jahr 2020 am Forschungszentrum Jülich.
Weitere Informationen finden sich unter www.atos.net.