Die Vorstellung der Marktstudie über Lifecycle-Service-Orchestration (LSO) durch "The Rayno Report" hat auf dem Mobile World Congress einige Wellen geschlagen. LSO ist eine der tragenden Säulen der Third-Network-Architektur, die künftig die Vorzüge eines allgemein verfügbaren Internet mit gesicherter und performanter Übertragung mittels Carrier-Ethernet verbinden soll. In Barcelona diskutierten Vertreter von Deutsche Telekom, MEF, CENX, Telecom Italia, Spirent Communications, Wedge Networks und AT&T über Status und Zukunft der neuen Technologie.
LSO – Service Lifecycle Orchestration – ist bereits mehr als ein Schlagwort. Vielmehr verbirgt sich dahinter bereits heute eine echte Marktperspektive. So zumindest das Ergebnis der ersten Marktanalyse von The Rayno Report. Das Research-Unternehmen schätzt, dass der Markt für LSO-Software bis zum Jahr 2019 ein Volumen von 2,75 Milliarden Dollar erreichen wird. „Es gibt einen erheblichen Bedarf von Service-Providern, die Agilität und Flexibilität dynamischer Datenservices für Unternehmen zu erhöhen“, konstatierte Scott Raynovich, Chief Analyst des Unternehmens. „Sie erleben nun die Verbreitung von LSO-Software für die integrierte Orchestrierung, das Fulfillment, die Kontrolle, die Performance, die Nutzung, die Service-Garantie, die Analyse, die Security und die Policies von Netzwerkservices als geeigneten Weg dies zu erreichen.“
Der Impuls für die Studie kam vom MEF, das herausfinden wollte, welche Notwendigkeiten die Service-Provider-Mitglieder der Organisation antreiben. Mehr als 60 SPs haben sich bereits an der Studie beteiligt. Daraus ergibt sich eine klare Sicht: Ihre vorhandenen OSS (Operation-Support-Systems) sind oftmals überholt und bedürfen der Auffrischung oder Generalüberholung. 60 Prozent gaben an, dass sie nicht in der Lage seien, neue Services zeit- und kosten-effizient an den Markt zu bringen.
OSS sind überholt
OSS haben sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich entwickelt, um mit der steigenden Netzwerk-Komplexität und neuen Technologien Schritt zu halten. Das hat sie allerdings nicht auf die anstehende SDN-/NFV-Transformation von einer starren Infrastruktur hin zu einem dynamischen und virtualisierten Netzwerk vorbereitet, in dem Veränderungen zu schnell für ein manuelles Management sind. OSS haben nicht nur ein Sammelsurium nicht-integrierter Systeme geerbt, die oftmals auf proprietärer Software beruhen, sie bieten zudem sehr wenig Automation oder Integration der Arbeitsabläufe.
Unter dem wachsenden Druck eines schnellen und effizienten Service-Rollouts verlangen Betreiber nach einem System, das Enterprise-Business-Services orchestrieren, provisionieren, automatisieren und monitoren kann. Das ist es, was LSO zu liefern verspricht – durch die Nutzung von SDN-/NFV-Prinzipien und offenen APIs zur Schaffung eines „Orchestration-Layers“, der das Netzwerk in die Lage versetzt, die echten Bedürfnisse der Business-Kunden zu erfüllen.
Die naheliegende Frage „Was ist LSO“ beantwortet Raynovich zunächst mit automatisierter Bereitstellung von B2B-Netzwerkservices einschließlich Optical, Ethernet und Security. LSO soll mit allen wichtigen SDN-/NFV-Standards integriert sein und Orchestrierung, Bereitstellung, Kontrolle, Performance, Service-Garantie, Nutzung, Analysen, Security und Policy einschließen. Und es soll unmittelbare Service-Bereitstellung über ein Self-Service-Portal durch den Kunden selbst ermöglichen.