Artesyn Embedded Technologies berichtete heute über den ersten erfolgreichen Test von "100G-ATCA-Technologie" auf Industriestandard. Dieser Durchbruch ermöglicht der nächsten, Bandbreiten-hungrigen Generation von SDN- und NFV-Anwendungen kombinierte Bandbreiten von 4 TBit/s in einem einzigen Blade-Server-System.
Zusammen mit dem Verbinderhersteller Erni hat Artesyn die kritischen Komponenten Anschlüsse und Backplane so entwickelt, dass Ethernet-Verbindungen mit 100 GBit/s in einem ATCA-Shelf möglich sind. Diese Technologie wird noch im laufenden Jahr in Artesyns Centellis-8000-Produktreihe erhältlich sein. Als erster Anwendungsbereich profitieren hiervon Sicherheit und Optimierung von SDN- (Software-Defined-Networking) und NFV-Netzwerken (Network Function Virtualization) mit Echtzeit-DPI (Deep-Packet-Inspection) für massive Datenmengen.
Artesyn verwendet die Quadstar-Backplane-Architektur, um auf jedem Blade vier unabhängige Netzwerke bereitzustellen. Mit Payload und Switches nach heutigem Stand von 40 GBit/s können je Blade 160 GBit/s an Bandbreite ohne Redundanz erreicht werden oder 120 GBit/s, wenn ein redundantes Netzwerk gefordert ist. Dies entspricht ohne Redundanz einer akkumulierten Bandbreite von 1,6 TBit/s. Dieselbe Quadstar-Technologie kann später mit 100-GBit/s-Payload und -Switches verwendet werden und liefert dem Kunden dann ohne Redundanz 400 GBit/s je Blade, akkumuliert 4 TBit/s, beziehungsweise mit Redundanz 300 GBit/s je Blade. Zukunftssicher können Kunden laut Artensyn demnach heute in 40-GBit/s-Technologie investieren und bis zu 1,6 TBit/s akkumulierte Bandbreite erreichen, um mit denselben Baugruppenträgern und Backplanes künftig bis zu 4 TBit/s zu erzielen.
Doug Sandy, technologischer Leiter für integrierte IT (Embedded-Computing) bei Artesyn Embedded Computing sagt hierzu: „In Zusammenarbeit mit der Industrie unterstützt Artesyn die Entwicklung offener Standards für 100-GBit/s-ATCA, wodurch Kunden ihre SDN-/ NFV-Plattformen auf höchstmögliche Leistung bringen können. Durch unsere Firmengeschichte, mit Namen wie Pro-Log, Motorola Computer Group, Force Computers und Emersons Embedded Computing, leistet Artesyn seit langem Beiträge zur Entwicklung von Spezifikationen und für die Gemeinschaft von Elektronik-Unternehmen und ihrem Umfeld. An der ATCA-Spezifikation haben wir intensiv mitgearbeitet, und auch hieraus resultiert unsere Führungsrolle bei der 100-GBit/s-ATCA-Technologie.“ „Vor allem aber ermöglichen wir unseren Kunden zukunftssichere Investitionen, indem wir die 100-GBit/s-Shelves schnellstmöglich anbieten, um ein Ersetzen von Shelves bei Einführung der 100-GBit/s-Payload-Blades unnötig zu machen. Diese Philosophie nutzten wir bereits bei der Migration von 10 GBit/s zu 40 GBit/s und auch deshalb hat Artesyn heute weltweit am meisten ATCA-Technologie installiert.“, so Sandy weiter.