SaaS (Software as a Service)-Provider können sich auf die Zukunft freuen: Laut Analysten wie Forrester wächst der Markt bis zum nächsten Jahr weltweit auf 157 Milliarden Dollar. Grund dafür ist, dass immer mehr Daten in die Cloud wandern. Heiß begehrt sind demnach auch entsprechende Software-Tools.
Was viele Unternehmen in Deutschland jedoch vergessen: Ebenso wie lokale Daten müssen auch SaaS-Daten per Backup gesichert werden. Hier fehlen den meisten Anwendern jedoch noch ausgereifte Konzepte, unter anderem deshalb, weil sie Verantwortlichkeiten falsch einschätzen: Nahezu jeder Provider betont in seinen Verträgen nämlich explizit, dass die Sicherung und Verwaltung von Daten Aufgabe der Kunden sind.
Doch Daten können aus verschiedenen Gründen verloren gehen oder korrumpiert werden, etwa durch Hackerangriffe, oder wenn Mitarbeiter Dateien aus Versehen löschen. Im SaaS-Umfeld kann es darüber hinaus Konsequenzen haben, wenn Mitarbeiter des Kunden die Firma verlassen. Ihre User-Accounts verlieren dann bei vielen Dienstleistern automatisch die Gültigkeit. Das hat nicht selten zur Folge, dass die mit dem Ex-Arbeitgeber verknüpften Files ohne Rückfrage gelöscht werden.
Richtig kompliziert wird es, wenn SaaS-Provider ihre Plattform für Dritte öffnen. In einem Ecosystem, in dem mehrere Tausend Apps zur Verfügung stehen, können IT-Verantwortliche nur schwer nachvollziehen, welche Apps User genau nutzen. Dieses Problem wächst mit der Menge der SaaS-Dienste, die eingesetzt werden. Zudem steigt das Risiko, dass Anwender auf sogenannte „Rogue Apps“ hereinfallen, die im Ernstfall Daten korrumpieren.
Multi-Cloud-Umgebungen und Workloads berücksichtigen
Die meisten Provider sichern Kundendaten zwar, aber die Methode und Intervalle bleiben für Kunden meist intransparent. Hinzu kommt: Müssen Daten im Ernstfall aus diesen Backups rekonstruiert werden, rufen manche SaaS-Provider hohe Kosten auf.
Es lohnt sich also für jede Firma, ein eigenes Konzept für die Sicherung von Cloud-Daten aufzusetzen, und unabhängig von den Providern Daten lokal vorzuhalten – dann lässt sich bei Bedarf auch der Dienstleister leichter wechseln.
Bei der Wahl der Backup-Lösung sollten Unternehmen unbedingt darauf achten, dass diese so viele Cloud-Umgebungen, Dienste und Workloads wie möglich abdeckt und auch neue Workloads so schnell wie möglich integriert. So lässt sich eine zentrale, einheitliche Regel für die Backups durchsetzen, die für alle Daten gilt, unabhängig davon, wo sie liegen. Der entscheidende Wiederherstellungsprozess für die gesicherten Daten ist im Idealfall immer gleich. Mitarbeiter müssen dafür nicht extra geschult werden.
Mathias Wenig ist Senior Manager Technology Sales und Digital Transformation in DACH bei Veritas