Mitarbeiter werden mündiger und wollen ihre eigenen Geräte auch im Unternehmen effizient nutzen - „Bring your own Device“ oder „Consumerization of IT“ sind die viel diskutierten Themen derzeit. Das schafft erhebliche Probleme für die Unternehmens-IT aber gleichzeitig wird es auch zum neuen Benchmark für den CIO, ob er seine IT fit für die neuen Ansprüche bekommt.
Kein Tag vergeht, an dem IT-Abteilungen in Unternehmen nicht von ihren Nutzern auf neue Anwendungen und Geräte aus dem privaten Bereich aufmerksam gemacht werden - die man ja auch gefälligst im Unternehmen nutzen will. Mit der gleichen oder besseren Qualität natürlich als zu Hause. Das stellt völlig neue Anforderungen an die IT: die Fähigkeit, eine schnelle und effiziente Bereitstellung neuer Applikationen in der „Cloud“ - ob im eigenen Datacenter oder extern - und auch die Möglichkeit, diese neuen Applikationen sehr schnell und zuverlässig neuen, mobilen und sich fortlaufend sich änderen Endgeräten bereitzustellen.
Daraus resultiert, dass auch die Verbindung zwischen Datacenter und Endgerät entsprechend einfach provisioniert werden muss, um diese Applikationsbereitstellung zu ermöglichen. Das Datacenter und der Access-Bereich, an dem ein Endgerät angeschlossen wird, müssen entsprechend agil sein - aber auch die Netzwerkinfrastruktur dazwischen muss dies unterstützen. Das Netzwerk wird strategischer denn je und Unternehmen müssen einen entsprechenden Fokus darauf entwickeln.
Was sind denn nun die Herausforderungen im Access-Bereich und Datacenter, die eine neue Netzwerkinfrastruktur und neue Methoden zum Betrieb bedingen? Generell sieht man folgende Herausforderungen: Mobilität, Dichte und Konvergenz.
Mobilität im Datacenter: Durch die Nutzung von Virtualisierung konnten Unternehmen eine Konsolidierung realisieren, welche die Kosten für Server- und Storage-Hardware sowie Folgekosten wie Stromverbrauch, Kühlung, Platzbedarf etc. senken konnte. Weitergehende Funktionen wie die dynamische Verschiebung von virtuellen Ressourcen basierend auf der Auslastung der darunterliegenden Hardware und anderer Parameter scheiterte oft bei der Implementierung oder konnten bis dato nur in sehr abgegrenzten Bereichen - Silos - genutzt werden, um etwa mehr Ausfallsicherheit zu bringen. Aber insbesondere die Agilität in der Datacenter-Architektur erfordert es, das gesamte Datacenter als einzigen Pool von Ressourcen anzusehen und diese je nach Bedarf zuzuordnen - Schlagwort: Fabric-Computing. Eine Datacenter-Fabric, die vollautomatisch virtuellen Ressourcen (VMs, Virtual-Machines) die entsprechenden Netzwerkservices wie VLAN, Access-Control, Priority, Bandbreite bereitstellt, und diese bei der Verschiebung von virtuellen Ressourcen automatisch nachzieht, ist eine grundlegende Voraussetzung für die Maximierung der Agilität aber auch des ROI in virtuellen Infrastrukturen im Datacenter und die Basis für Fabric-Computing.
Dichte im Datacenter: Getrieben durch die Konsolidierung von Hardware steigt natürlich die Auslastung der physischen Hardware an. Dies ist ja das Ziel dieser Projekte. Der Einfluss auf die Netzinfrastruktur im Datacenter ist beachtlich, das Netzwerkdesign darf kaum überbucht werden und das Monitoring von Verkehrsflüssen wird wichtiger denn je.
Konvergenz: Die Konvergenz von Storage und Applikationsnetzen stellt ebenfalls neue Herausforderungen an die Netzwerkinfrastruktur, da völlig unterschiedliche Verkehrströme auf einer Infrastruktur sehr unterschiedliche Anforderungen haben und diese entsprechend adressiert werden müssen.
Der Access-Bereich hat ähnliche Herausforderungen - Konvergenz der Access-Netze wie Office-IT, M2M-Kommunikation, IP-Video-Überwachung, Facility-Management etc. führen dazu, dass ebenfalls sehr unterschiedliche Verkehrströme mit sehr unterschiedlichen Anforderungen und Applikationen auf einer Intrastruktur zusammengefasst und entsprechend effizient und automatisiert behandelt werden müssen - insbesondere was die Zuweisung von Netzwerkservices angeht. Eine Trennung unterschiedlicher Mandanten kommt hier noch hinzu, diese ist aber auch im Enterprise-Datacenter zu finden.
Die Mobilität im Access-Bereich ist durch Wireless-LAN gegeben aber auch im Allgemeinen muss sich die Netzwerkinfrastruktur im Access laufend neuen Gegebenheiten und sich umziehenden Nutzern und Geräten anpassen - und das automatisiert.
Die Dichte (an Endgeräten und Applikationen) im Access-Bereich wird zum Einen durch die Konvergenz der Netze getrieben, zum Anderen aber eben durch den Trend BYOD (Bring your own Device) mit mobilen Endgeräte wie Tablets oder Smartphones. Dieser Trend führt gerade zu einer Explosion der Endgeräte am Netz - und es führt auch zur explosionsartigen Wachstumszahlen bei Wireless-LAN-Produkten. Einhergehend verstärkt sich auch der Trend zu Network-Access-Control- (NAC-)Lösungen, denn es gilt die Flut an neuen Endgeräten sicher und effizient zu verwalten.
Beispielsweise nutzen Architekturen wie „OneFabric“ von Enterasys ein einheitliches Management mit identischen Funktionen, Standards und Produkten über alle Netzbereiche (Access bis Datacenter-Core) um diese Anforderungen abzudecken und ein Höchstmaß an Automatisierung und Einfachheit zu bieten: was gerade für den gehobenen Mittelstand in Deutschland unabdingbar ist, um die Kosten zu minimieren und die Flexibilität und Zuverlässigkeit zu maximieren.